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Zur-Rose-Chef Oberhänsli
„Wir wollen keine Apothekenkette errichten“
Der DocMorris-Mutterkonzern Zur Rose plant in seinem Heimatland Schweiz derzeit die zweite Shop-in-Shop-Apotheke in einem Supermarkt. In einem Interview stellt Zur-Rose-Chef Walter Oberhänsli nun klar, dass er keine Apothekenkette plane. Was den deutschen Apothekenmarkt betrifft, will sich der Konzern-CEO weiterhin an der Konsolidierung des Versandhandels-Marktes beteiligen.
Beim Pharmahandelskonzern Zur Rose und seiner niederländischen Tochter DocMorris sind die Weichen derzeit auf Wachstum gestellt: Der Konzern hatte in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass er sowohl in seinem Heimatland Schweiz als auch in Deutschland die Umsätze steigern konnte. Im Rx-Bereich wuchs der DocMorris-Umsatz hierzulande um 10,2 Prozent, wobei der OTC-Umsatz sogar um knapp 40 Prozent anstieg. In der Schweiz stieg der Gesamtumsatz um 6,3 Prozent, wobei Zur Rose erstmals die 500-Millionen-Franken-Marke knackte.
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Aber der Konzern wächst nicht nur in den Zahlen, sondern erweitert auch sein Geschäft. In Deutschland hatte sich DocMorris zuletzt aggressiv an der Marktkonsolidierung im Versandhandelsbereich beteiligt, und die beiden Versender Vitalsana und Eurapon übernommen. Geht es nach Walter Oberhänsli, CEO von Zur Rose, könnte diese Entwicklung gerne so weitergehen. In einem Interview mit dem Finanz-Magazin „MoneyCab“ erklärte Oberhänsli: „Wir verfolgen weiterhin das Ziel, an der Marktkonsolidierung aktiv teilzunehmen. Mit Eurapon und Vitalsana ist uns das bereits geglückt. Dies stimmt uns sehr zuversichtlich, die weitere Marktkonsolidierung erfolgreich zu nutzen. Wir möchten unsere führende Stellung im Arzneimittelversand in Europa weiter ausbauen (…).“
Auch was die künftige unternehmerische Ausrichtung von DocMorris betrifft, hat der Zur-Rose-CEO klare Vorstellungen. Auf die Frage, ob der Konzern mit Rx oder OTC schneller wachse, sagte Oberhänsli, dass man mit OTC derzeit zwar bessere Zahlen mache. Aber: „Doch auch im Bereich der rezeptpflichtigen Arzneimittel greift die Ende 2016 eingeleitete Wachstumsstrategie. Dieses Geschäft weist aufgrund des höheren Warenkorbs, der höheren Bestellhäufigkeit und der stärkeren Kundenbindung ein attraktiveres finanzielles Profil auf als der Versand rezeptfreier Medikamente.“
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Zu erwarten ist also, dass DocMorris in seiner PR-Strategie weiterhin darauf setzt, möglichst viele Kunden mit Rx-Rezepten zu sich zu locken. Im vergangenen Jahr lag der Rx-Anteil am Umsatz der Niederländer bei etwa 55 Prozent. Erst kürzlich hatte DocMorris eine neue Werbestrategie bekannt gegeben – im Mittelpunkt der Kampagne stehen der Slogan „DocMorris – Die Apotheke“ und der Fokus auf die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die Kampagne wurde übrigens von der PR-Agentur „Heimat“ entworfen, die unter anderem auch für die FDP arbeitet.
In der Schweiz setzt Zur Rose derzeit darauf, sein Geschäft
in den niedergelassenen Bereich auszuweiten. Bei unseren Nachbarn gibt es weder
ein Fremd- noch ein Mehrbesitzverbot, statt einer Rx-Preisbindung gibt es
Höchstpreise. Allerdings ist der Versand mit OTC-Medikamenten nur unter sehr
strengen Regulierungen erlaubt – Oberhänsli bezeichnet das im Interview mit „MoneyCab“
als eine „massive“ Beschneidung der Wahlfreiheit der Konsumenten. Vielleicht
auch deswegen will Zur Rose sein Geschäft im niedergelassenen Bereich weiter
ausbauen. Nach der Eröffnung der ersten Shop-in-Shop-Apotheke in einem
Migros-Supermarkt hat der Konzern nun angekündigt, weitere solche Apotheken
eröffnen zu wollen. Geplant sind derzeit zwei weitere Stanforte in Basel und Zürich.
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Doch damit noch nicht genug: Oberhänsli kündigt an, dass nun immer mehr solcher Supermarkt-Apotheken das Licht der Welt erblicken sollen. In dem Interview sagt er dazu: „Wir sehen eine Anzahl von gegen 25 Shop-in-Shop-Apotheken als plausibel, vornehmlich in Gegenden ohne ärztliche Medikamentenabgabe.“ Den Aufbau einer größeren Apothekenkette schließt der CEO aber aus: „Es ist nicht unser Ziel, eine Apothekenkette zu errichten.“ Grundsätzlich werde das Modell aber gut angenommen von den Kunden – weitere Standorte sollten daher folgen.
1 Kommentar
Warum nicht?
von Christiane Patzelt am 29.01.2018 um 11:50 Uhr
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