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2. Februar 2018
Die AfD gilt „als rechtspopulistisch mit rechtsextremen Tendenzen“, heißt es auf Wikipedia, mit „völkisch-nationalistischen, rassistischen, islamfeindlichen und antisemitischen Strömungen“. Mein liebes Tagebuch, wenn am heutigen Sonntag Bundestagswahl wäre, käme diese Partei auf 14 Prozent. Sie sitzt also auf jeden Fall auf der Oppositionsbank des nächsten Bundestags. Wegschauen hilft da nicht mehr. Im Gegenteil: genau beobachten! Was sind eigentlich die gesundheitspolitischen Ziele dieser Partei? Im Wahlprogramm steht nichts dazu. AfD-Bundestagsabgeordneter Robby Schlund, Arzt aus Thüringen, kündigt im Interview mit DAZ.online ein Positionspapier seiner Partei zur Gesundheitspolitik an. Er meint, „die Altparteien lösen keine Probleme Gesundheitspolitik“. Das wird sich zeigen. Der Apothekerverband Nordrhein wird jedenfalls genau hinsehen wollen. Zu seinem 10. Zukunftskongress am 17. Februar hat er Jörg Schneider (AfD), Mitglied im Bundesgesundheitsausschuss, in die Diskussionsrunde eingeladen. Mein liebes Tagebuch, meines Wissens ist es das erste Mal, dass ein AfD-Mitglied auf einer Apothekerveranstaltung mitdiskutieren darf. Also, genau hinhören!
Auch Apothekerkammern sind unzufrieden mit der Honorarstrategie der ABDA, vor allem mit dem passiven Kommunikationsverhalten, auf Deutsch: Warum sagen die da oben nichts? Warum blocken sie sogar Anfragen von Apothekern ab? Einige Kammervorstände sollen Schmidt relativ deutlich zur Rede gestellt haben. Denn immerhin geht es beim Honorargutachten, würde es 1 zu 1 umgesetzt, für viele Kollegen ums Überleben. Die Apotheker würden einfach gerne in der Öffentlichkeit einen größeren Widerstand gegen das Gutachten sehen. Aber von der ABDA kommt nichts. Mein liebes Tagebuch, von der ABDA wird auch nichts kommen, wie Schmidt die Mitgliedsorganisationen in einem Schreiben wissen ließ. Immerhin, in diesem Brief versucht er zu erklären, warum die ABDA dazu öffentlich schweigt. Ums mal auf dem Punkt zu bringen: Allein schon die Prämissen im Gutachten sind so falsch, dass man erst gar nicht darüber reden braucht. Mein liebes Tagebuch, es ist mit Sicherheit richtig, dass das Gutachten von vielen falschen Annahmen ausgeht und mehrere handwerkliche Fehler hat. Andererseits, es wird nichts helfen, das Gutachten ist in der Welt, das Bundeswirtschaftsministerium als Auftraggeber hat das Gutachten abgenommen, worauf auch eine Mitarbeiterin der 2hm-Agentur im DAZ -Interview hinweist. Also, wenn die Apotheker bei Politikern das nächste Mal die Honorarfrage ansprechen, werden diese das Gutachten hervorholen. Und dann mein liebes Tagebuch, was wird Herr Schmidt dann sagen? Da reden wir nicht drüber? Viel Spaß!
8 Kommentare
Problemlösung?
von Reinhard Rodiger am 04.02.2018 um 12:06 Uhr
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AW: Problemlösung?
von Christian Giese am 04.02.2018 um 13:13 Uhr
....die Faschingsdiskussion schlechthin...
von Dr. Christoph Mauz am 04.02.2018 um 11:49 Uhr
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Einige Ergänzungen ...
von Reinhard Herzog am 04.02.2018 um 11:44 Uhr
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AW: Einige Ergänzungen
von Karl Friedrich Müller am 04.02.2018 um 22:56 Uhr
Angeblich
von Karl Friedrich Müller am 04.02.2018 um 9:19 Uhr
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Was für eine Führung?
von Christian Giese am 04.02.2018 um 9:05 Uhr
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Scheues Verhalten
von Ulrich Ströh am 04.02.2018 um 8:54 Uhr
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