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1. Februar 2018
Wir Apothekers arbeiten in einem Engpassberuf! Offene Stellen bleiben überdurchschnittlich lange unbesetzt – hat die Bundesagentur für Arbeit zum Apothekerberuf festgestellt. Für unsere ABDA ist das allerdings weitgehend nur ein Verteilungsproblem, es sind „Besetzungsschwierigkeiten“ und weniger ein grundsätzlicher Apothekermangel. Die Analyse der Bundesagentur habe nicht die absolute Zahl an „fehlenden“ Apothekern ermittelt, sondern nur den wahrgenommenen Mangel dokumentiert. Mein liebes Tagebuch, wenn ich für meine Apotheke händeringend eine Apothekerin, einen Apotheker suche und keiner meldet sich, dann ist es mir egal, ob das Besetzungsschwierigkeiten sind oder ein Mangel ist. Fakt ist: Man findet nur sehr schwer Mitarbeiter. Klar, es gibt regionale Unterschiede, aber die gab es auch schon früher: Junge Pharmazeuten gehen lieber in der Stadt als aufs Land. Die Ursachen sind letztlich wohl vielschichtig: Die Attraktivität des Arbeitsplatzes Offizin ist nicht mehr so hoch wie einst, die Industrie lockt mit besser dotierten Stellen. Und etwa 80 Prozent der Pharmaziestudierenden sind heute Frauen – nicht alle stehen nach dem Studium dauerhaft dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Vor dem Hintergrund ist es tatsächlich fraglich, ob mehr Studienplätze eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt brächten. Was kann, was sollte die ABDA tun? Sie will dafür kämpfen, dass die Offizin als „attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird“. Wäre schön.
Vielleicht könnte man auch mal was für den PTA-Beruf tun: Zum Beispiel ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit aus Anlass des bevorstehenden Jubiläums 50 Jahre PTA. Am 24. März 1968 trat das Gesetz über den Beruf des pharmazeutisch-technischen Assistenten in Kraft. Und vielleicht könnte die ABDA die eingeschlafene Diskussion über neue Inhalte der PTA-Ausbildung wiederaufleben lassen, von einer verlängerten Ausbildungszeit ganz zu schweigen. Und wenn es die ABDA nicht macht, dann könnte ich mir ein paar Aktionen von Adexa und dem BVpta, dem Berufsverband der PTA, vorstellen. Mein liebes Tagebuch, da muss doch was zu machen sein!
Totgeglaubte leben länger – könnte man schon fast vermuten, wenn es ums Rx-Versandverbot geht. Ja, mein liebes Tagebuch, du liest richtig: Das Rx-Versandverbot ist nicht vom Tisch zwischen Union und SPD. Aber gemach, noch lang kein Grund zur großen Freude: Man hat sich damit befasst und konnte sich nicht einigen. Jetzt ist die nächsthöhere Ebene gefragt. Das Gerangel bleibt uns also erhalten, immerhin. Ausgang ungewiss.
8 Kommentare
Problemlösung?
von Reinhard Rodiger am 04.02.2018 um 12:06 Uhr
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AW: Problemlösung?
von Christian Giese am 04.02.2018 um 13:13 Uhr
....die Faschingsdiskussion schlechthin...
von Dr. Christoph Mauz am 04.02.2018 um 11:49 Uhr
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Einige Ergänzungen ...
von Reinhard Herzog am 04.02.2018 um 11:44 Uhr
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AW: Einige Ergänzungen
von Karl Friedrich Müller am 04.02.2018 um 22:56 Uhr
Angeblich
von Karl Friedrich Müller am 04.02.2018 um 9:19 Uhr
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Was für eine Führung?
von Christian Giese am 04.02.2018 um 9:05 Uhr
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Scheues Verhalten
von Ulrich Ströh am 04.02.2018 um 8:54 Uhr
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