Hormonelle Nebenwirkungen

Ibuprofen und Fruchtbarkeit – ein Zusammenhang?

Stuttgart - 07.02.2018, 09:35 Uhr

Diskussion in den Medien: Schadet Ibuprofen der Fruchtbarkeit von Mann und Frau? (Symbolbild: imago)

Diskussion in den Medien: Schadet Ibuprofen der Fruchtbarkeit von Mann und Frau? (Symbolbild: imago)


Der Effekt würde sich erst im Erwachsenenalter zeigen

Jede Frau besitzt nur eine begrenzte Anzahl an Eizellen. Würde diese Zahl schon in der Entwicklung des Fötus durch Ibuprofen vermindert, wären die Effekte (Unfruchtbarkeit, verfrühte Menopause) erst Jahrzehnte später erkennbar und kaum mit der damaligen Ibuprofen-Einnahme der Mutter zu verknüpfen.

Der nun geäußerte Anfangsverdacht des europäischen Forscherteams lässt sich mit dem Wirkmechanismus von Ibuprofen begründen. Denn sowohl die Cyclooxygenasen als auch Prostaglandin sollen in der fetalen Ovar-Entwicklung eine Rolle spielen. 

Was sagt die Fachinformation von Ibuprofen?

„Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin.“ 

„Die Anwendung von Ibuprofen kann, wie die Anwendung anderer Arzneimittel, die bekanntermaßen die Cyclooxygenase/Prostaglandinsynthese hemmen, die weibliche Fertilität beeinträchtigen und wird daher bei Frauen, die schwanger werden möchten, nicht empfohlen. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben schwanger zu werden oder bei denen Untersuchungen zur Infertilität durchgeführt werden, sollte das Absetzen von Ibuprofen in Betracht gezogen werden.“



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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