Niederlande

Patienten mussten im letzten Jahr weniger zuzahlen

Remagen - 20.02.2018, 11:00 Uhr

Niederländische Krankenversicherungen, wie CZ, bieten übernehmen im Basispaket für die meisten Rx-Arzneimittel ganz oder zumindest teilweise. (Foto: Imago)

Niederländische Krankenversicherungen, wie CZ, bieten übernehmen im Basispaket für die meisten Rx-Arzneimittel ganz oder zumindest teilweise. (Foto: Imago)


In den Niederlanden haben öffentliche Apotheken im Jahr 2017 für 174 Millionen Euro verschreibungspflichtige Medikamente abgegeben, die vom Basis-Paket der Versorgung nicht abgedeckt sind und somit nicht oder nicht vollständig erstattet werden. Das sind 16 Millionen weniger als im Jahr 2016, berichtet die Stiftung für Pharmazeutische Statistik im Pharmaceutisch Weekblad.

In den Niederlanden sind nur wenige verschreibungspflichtige Medikamente entweder unter bestimmten Bedingungen oder ganz von der Erstattung ausgeschlossen. So werden Verhütungsmittel für Frauen lediglich bis zum Alter von 21 Jahren vom Basispaket abgedeckt. Hypnotika und Anxiolytika sowie Antazida werden nur unter bestimmten Voraussetzungen übernommen und Mittel gegen erektile Dysfunktion gar nicht. Die niederländische Stiftung für Pharmazeutische Statistik hat jetzt die Rechnung für das Jahr 2017 hierzu aufgemacht. Für welche Präparate mussten die Patienten wie viel selbst bezahlen?

Am meisten für Verhütungs-, Schlaf- und Beruhigungsmittel

Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der 174 Millionen Euro, die von den Erstattungszahlungen ausgeschlossen sind, entfallen auf zwei Gruppen, die Verhütungsmittel und die Schlaf- und Beruhigungsmittel (Tab. 1). Der Gesamtbetrag ist gegenüber 2016 um 8,7 Millionen Euro gesunken. Für Magenschutzpräparate mussten die Patienten im letzten Jahr 3,5 Millionen Euro, das heißt ebenfalls deutlich weniger selbst bezahlen als 2016. Dagegen stiegen die Ausgaben für die Raucherententwöhnung in 2017 um 3 Millionen Euro. Diese Medikamente sind nicht im Basispaket enthalten, werden aber aus einem anderen Finanztopf zur ganzheitlichen Raucherentwöhnung übernommen.

Tab 1: Top 10 Medikamente mit höchsten Ausgaben außerhalb Basispakets im Jahr 2017 in Millionen Euro

Rang Medizin v/o Gesamtbetrag
1 Verhütungsmittel, hormonelle und lokale v 50
2 Schlaftabletten und Beruhigungsmittel v 47
3 Präparate zur Behandlung der erektilen Dysfunktion o 18
4 Antazida v 12
5 Raucherentwöhnungsmittel o 10
6 Malariamittel (Prophylaxe) v 8
7 medizinisches Cannabis o 5
8 Paracetamol/Codein o 4
9 Hämorrhoiden-Cremes o 3
10 Präparate gegen Haarausfall o 2
o = keine Erstattung, v = nur bedingt erstattet




Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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