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Niederlande
Patienten mussten im letzten Jahr weniger zuzahlen
Methylphenidat ist Zuzahlungsspitzenreiter
Zu dem Eigenanteil der Versicherten für Präparate, die komplett außerhalb des Basispakets liegen, kommen Zuzahlungen zu Arzneimitteln, deren Kaufpreis über der staatlich festgesetzten Obergrenze liegt. Der Unterschied ist nicht erstattungsfähig. Hierfür fielen in 2017 39 Millionen Euro an, womit dasselbe Niveau wie 2016 erreicht wurde. Zum Teil kommen die Pharmaunternehmen jedoch für die Differenz auf, weil sie die Preise in den Niederlanden aus strategischen Gründen, das heißt im Hinblick auf das internationale Preisgefüge nicht absenken und die Patienten damit nicht belasten wollen. Unter den Top 10 Arzneimitteln mit den höchsten Zuzahlungen (Tab. 2) gibt es zwei, für die eine solche Regelung besteht (Insulin deglutec und Mirabegron). Zusammen sind sie gut für 8,5 Millionen an Zuzahlungen verantwortlich.
Tab. 2: Top 10 Medikamente mit den höchsten Zuzahlungsaufkommen im Jahr 2017 in Millionen Euro
Rang | Wirkstoff | Indikation |
Summe Zuzahlungen |
1 | Methylphenidat | ADHS | 15.1 |
2 | Insulin degludec * | Diabetes | 6.8 |
3 | Atomoxetin | ADHS | 3 |
4 | Mirabegron * | Dranginkontinenz | 1.7 |
5 | Pheneticillin | bakterielle Infektionen | 1 |
6 | Dimethylfumarat | Schuppenflechte | 1 |
7 | Kaliumchlorid | Kaliumsubstitution | 0,9 |
8 | Lithium | Bipolare Störung | 0,8 |
9 | Hydrocortison-Creme | Ekzeme | 0,7 |
10 | Fosfomycin | bakterielle Infektionen | 0,7 |
* Rückerstattungssystem der Hersteller |
Als auffällig hebt die SFK hervor, dass für das ADHS-Medikament Methylphenidat insgesamt 2,5 Millionen Euro weniger anfielen als im Jahr zuvor. Dies wird zum einen damit begründet, dass weniger zuzahlungspflichtige Präparate verwendet wurden und zum anderen mit Preissenkungen für einige Produkte. Neu in den TOP 10 bei den Zuzahlungen sind Kaliumchlorid (Slow K) und Lithium (Camcolit). Dies beruht laut SFK auf Preisanhebungen durch neue Eigentümer der Präparate, für die Patienten nun einstehen müssen.
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