- DAZ.online
- News
- Recht
- Gab es Datenaustausch auf...
Am siebten Verhandlungstag des „Datenklau”-Prozesses sagte die ehemalige Ehefrau des angeklagten IT-Service-Technikers Christoph H. aus. Die Zeugin berichtete, dass sie von regelmäßigen Treffen erfahren hatte, bei dem ihr Ex-Mann sensible Daten an den ehemaligen ABDA-Pressesprecher Thomas Bellartz verkaufte. Dabei habe H. ihr berichtet, die Daten auf Bestellung der Apotheken-Standesvertretung kopiert zu haben.
Am heutigen Freitag stand der siebte Verhandlungstermin in der Strafsache gegen Ex-ABDA-Sprecher Thomas Bellartz und den Systemadministrator Christoph H. an. Den beiden wird vorgeworfen, gemeinsam Daten aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) ausgespäht zu haben. Bellartz soll den ehemaligen externen IT-Mitarbeiter des BMG beauftragt haben, für ihn Mails von leitenden Ministeriumsbeamten und Staatssekretären kopiert zu haben – dafür soll er H. Geld gezahlt haben.
Mutmaßlich erstmalige Übergabe am Gendarmenmarkt
Die Verhandlung begann unmittelbar mit der richterlichen Befragung der ersten Zeugin, der ehemaligen Ehefrau von Christoph H. Die Zeugin konnte sich konkret an ein Treffen im Februar 2010 zwischen Christoph H. und Bellartz in der Nähe des Berliner Gendarmenmarkts erinnern, das ihr der angeklagte IT-Techniker als die erste Datenübergabe genannt hatte. Sie habe damals im Auto gewartet und Christoph H. sei aus dem Auto mit einer CD gestiegen. Christoph H. habe ihr seinerzeit berichtet, dass die Daten für einen Apothekerverband bestimmt seien und dass es sich um kopierte E-Mail Postfächer wichtiger Personen beim BMG handeln würde.
Bellartz sei ihrer Erinnerung nach entweder vor oder nach der Datenübergabe in der Nähe des Autos vorbei gegangen und Christoph H. habe sie auf ihn aufmerksam gemacht, erklärte die Zeugin. Bei dieser mutmaßlich ersten Datenübergabe hätte Christoph H. ihrer Schilderung zufolge noch kein Geld bekommen. Die Auszahlung habe erst zu einem späteren Zeitpunkt stattgefunden. In der Folgezeit gab es ihrer Beschreibung zufolge bis Frühjahr 2011 mehrere Treffen, bei denen Christoph H. dem ehemaligen ABDA-Pressesprecher Daten-CDs übergab und dafür Bargeldbeträge zwischen 400 und 600 Euro erhielt. Wie oft diese Treffen stattgefunden hatten, konnte sie sich nicht genau erinnern, aber es war wohl zwischen ein und mehrmals im Monat. Da die Zeugin im Frühjahr 2011 aus dem gemeinsamen Haus auszog, hatte sie von Treffen, die danach stattfanden, nichts mehr gehört.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.