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STIKO-Empfehlung nicht umgesetzt
FDP-Gesundheitsexperte macht G-BA mitverantwortlich für Grippewelle
Vierfachimpfstoff für die Abgeordneten
In seiner Mitteilung heißt es weiter: „Gerade die älteren und vorbelasteten Mitbürgerinnen und Mitbürger sind einer großen Gefahr ausgesetzt. Auch die Krankenhäuser und Ärzte ächzen unter dem Aufbäumen der Grippewelle. Es ist bezeichnend für das verfehlte Handeln der Bundesregierung in der Gesundheitspolitik. Eine Randnotiz ist übrigens, dass im Deutschen Bundestag alle Abgeordneten und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Vierfachimpfstoff in Anspruch nehmen können.“
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Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz hatte vor kurzem beklagt, dass die Empfehlung der STIKO noch nicht umgesetzt ist und daher nicht alle Kassen die Vierfach-Impfung übernehmen. Die Patientenschützer fordern ein Eilverfahren. Die Meinung des G-BA-Vorsitzenden Josef Hecken, der keinen Ansatzpunkt einer Benachteiligung von Kassenpatienten gegenüber Privatversicherten sieht, die die Impfung eher erstattet bekommen, teilt Brysch nicht. Heute seien chronisch und schwerkranke Menschen beim Grippeschutz auf das Wohlwollen ihrer Krankenkasse angewiesen, so Brysch. Dass der Gemeinsame Bundesausschuss die Entscheidung über die Vierfachimpfung erst für April treffen wolle, sei viel zu spät für die diesjährige Grippesaison.
EU-Impfziel nicht erreicht
Ob dreifach- oder vierfach, wenn man gar nicht impft, wirkt nun mal gar kein Impfstoff. Und von der EU-weit angestrebten Durchimpfungsrate von 75 Prozent bei der älteren Bevölkerung ist man weit entfernt – und zwar nicht nur In Deutschland. Und die Impfmüdigkeit nimmt eher zu. Auch die WHO hat sich jüngst besorgt gezeigt: Die geringe Impfbereitschaft gefährde die Bevölkerung im Falle einer Pandemie.
Laut einer aktuellen Studie, die dem Journal „Vaccine“ erschienen ist, wird in jedem zweiten europäischen Land ein Rückgang der verfügbaren Impfstoffe registriert. Nur ein Land, nämlich Schottland, erreicht das Ziel, 75 Prozent aller Senioren, die die die wichtigste Risikogruppe darstellen, zu impfen. In Deutschland waren es zuletzt nur knapp 37 Prozent der bundesweiten Senioren. Bei anderen Risikogruppen sieht es nicht besser aus. So sind laut dem Deutschen Ärzteblatt weniger als 40 Prozent der Menschen mit chronischen Erkrankungen gegen Grippe geimpft, genauso schlecht sieht es bei den Beschäftigten im Gesundheitswesen , die in erster Linie ihre Patienten schützen sollen. Auch hier lassen sich weniger als 40 Prozent impfen und auch bei den Schwangeren werden keine besseren Quoten erreicht.
1 Kommentar
Falsche Ecke - tun nur so !
von Ratatosk am 05.03.2018 um 10:23 Uhr
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