Gefahr durch Zecken

Frühsommer-Meningitis rückt nach Norden vor

Berlin - 07.03.2018, 09:00 Uhr

Der gemeine Holzbock (Ixodex ricinus) saugt sich an menschliche Haut. Die Gefahr einer FSME-Erkrankung wird häufig unterschätzt. (Foto: Imago)

Der gemeine Holzbock (Ixodex ricinus) saugt sich an menschliche Haut. Die Gefahr einer FSME-Erkrankung wird häufig unterschätzt. (Foto: Imago)


Forschungsprojekte zur Risiko-Abschätzung

Zecken-Experten wollen sich künftig nicht nur darauf beschränken, nachträglich Statistiken auszuwerten, sondern planen zwei Projekte zur vorrausschauenden Risikoabschätzung. Das eine Projekt besteht in der Entwicklung einer Computersimulation, mit deren Hilfe Prognosen zum Zecken-Risiko an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten abgegeben werden könnten.

Das zweite Projekt widmet sich der Erforschung des Verhaltens und der Lebensräume von Zecken. Beispielsweise soll untersucht werden, ob es ökologische Gemeinsamkeiten bezüglich Flora und Fauna bei den Hot-Spots gibt. Damit erhoffen sich die Experten, die Verbreitungswege des Virus besser verstehen zu können.

Nur 20 Prozent der Deutschen sind geimpft

Eine Infektion mit FSME-Viren kann bei schwereren Verläufen zu Lähmungen, Koma, Krampfanfällen und in Einzelfällen auch zum Tode führen. Den zuverlässigsten Schutz neben angemessener Kleidung im Freien bietet die FSME-Impfung. Nach Informationen des Mediziners Dobler haben die FSME-Impfstoffe eine fast 100-prozentige Schutzwirkung und Komplikationen träten äußerst selten auf.

Die Impfung schützt sowohl durch den Infektionsweg durch Zeckenbisse als auch durch den Genuss von infizierter Rohmilch. Die Impfquote ist in Deutschland mit 20 Prozent relativ gering, während im Nachbarland Österreich mehr als 80 Prozent der Bevölkerung geimpft ist.

Quelle: Pressemitteilung der Universität Hohenheim



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.