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Viele Baustellen
Ein Jahr Cannabisgesetz – wie steht es um die Versorgung?
Angespannte Liefersituation
Wenn der Patient schließlich mit einem Cannabis-Rezept in die Apotheke kommt, muss er wegen Lieferschwierigkeiten der Blüten oftmals lange auf seine Medizin warten. Denn trotz hoher Hürden im Genehmigungsprozess gingen doch mehr Cannabis-Rezepte in den Apotheken ein, als vom Gesetzgeber erwartet. Und nach Informationen des Handelsblatts übersteigt die Nachfrage die Kapazitäten des niederländischen Anbau-Unternehmens Bedrocan, von dem die elf Importeure mit Einzelimportgenehmigung vom BfArM vornehmlich ihre Ware beziehen.
Laut Handelsblatt versuchen einige Importeure wie beispielsweise das Berliner Unternehmen Pedanios nun Cannabisblüten aus Kanada zu beziehen. Allerdings gibt es in Kanada wiederum nur vier Anbieter, die Cannabis in der geforderten medizinischen Qualität liefern können. Durch die für Juli 2018 geplante Legalisierung in Kanada werden derzeit dort die Anbaukapazitäten massiv erhöht, wodurch die Importeure hoffen, ihre Lieferfähigkeit künftig verbessern zu können.
Eigentlich sollte ab 2019 der Anbau von medizinischem Cannabis auch in Deutschland möglich sein. Die deutsche Cannabisagentur, die den Anbau und Import für medizinisches Cannabis regelt, hatte im vergangenen Jahr ein Ausschreibungsverfahren für den Zeitraum 2019 bis 2022 durchgeführt. Mehreren Medienberichten zufolge hatte ein Unternehmen, das sich auf die Ausschreibung beworben hatte und eine Absage erhielt, Klage beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingereicht. Daraufhin wurde Ende des vergangenen Jahres das Ausschreibungsverfahren vorläufig gestoppt. Dadurch könnte der Starttermin 2019 für die erste deutsche Medizinalhanf-Ernte möglicherweise gefährdet werden.
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