BAK warnt vor Arzneimittelmissbrauch

Schmerzmittel nicht länger als drei Tage

Stuttgart - 09.03.2018, 16:30 Uhr

Missbräuchliche Einnahme von Schmerzmitteln kann Kopfschmerzen verursachen. (Foto: Karin & Uwe Annas / stock.adobe.com)

Missbräuchliche Einnahme von Schmerzmitteln kann Kopfschmerzen verursachen. (Foto: Karin & Uwe Annas / stock.adobe.com)


Wie erkennen Apotheker Schmerzmittelabhängige?

Patienten kaufen ihre Schmerzmittel in der Apotheke. Apothekern kommt hier somit zentrale Funktion bei der Beratung bei der Abgabe von Analgetika zu. Was ist das Maximum der Therapiedauer in der Selbstmedikation mit Analgetika?

Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfiehlt, alle Kopfschmerz- und Migränepräparate nicht länger als drei Tage in Folge und nicht häufiger als an zehn Tagen im Monat anzuwenden. Triptane sollten Migräniker nicht häufiger als zweimal innerhalb von 24 Stunden, dreimal pro Attacke (in der Selbstmedikation maximal zwei Einzeldosen pro Attacke) und ebenfalls nicht mehr als an zehn Tagen pro Monat einnehmen.

Wie erkennen Apotheker Analgetika-induzierten Kopfschmerz?

Apotheker sollten an einen Ergotamin-, Triptan- oder Analgetika-induzierten Kopfschmerz denken, bei:

  • Mehr als 20 Kopfschmerztagen im Monat
  • Täglichen Kopfschmerzen von mehr als 10 Stunden
  • Regelmäßiger Einnahme von Analgetika / NSAR oder Ergotamin oder Triptanen
  • Einnahme in Kombination mit Codein, anderen Opioiden, Coffein, Antihistaminika
  • Zunahme der Stärke und Frequenz der Kopfschmerzen bei Entzug
  • Fehlendem Zusammenhang zwischen ursprünglichen Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerzen, Migräne) und derzeitigem Kopfschmerzsyndrom.
    (Quelle: BAK-Leitfaden  „Arzneimittelmissbrauch – Leitfaden für die apothekerliche Praxis“)



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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