Fatale Kombi bei Prostatakarzinom

Xofigo-Zytiga-Kombi erhöht Todesrate

Stuttgart - 12.03.2018, 10:00 Uhr

Xofigo-Monotherapie ja, aber keine Kombination mit Zytiga bei Prostatakarzinom. (Foto: Bayer)

Xofigo-Monotherapie ja, aber keine Kombination mit Zytiga bei Prostatakarzinom. (Foto: Bayer)


Monotherapie mit Xofigo® untersucht PRAC nicht

Diese Ergebnisse bewogen die EMA, dieser Tripeltherapie erst einmal den Riegel vorzuschieben. Zu einer abschließenden Entscheidung ist der PRAC noch nicht gekommen, allerdings dürfen bis dahin Patienten nicht mit der Kombination Xofigo® plus Abirateronacetat (Zytiga®) und Prednisolon/Prednison behandelt werden. Die EMA betont, dass jedoch beide Arzneimittel, wenn sie gemäß ihrer Zulassung separat voneinander angewendet würden, nicht von der Risikobewertung betroffen seien.

Wie wirkt Xofigo®?

Die aktive Substanz in Xofigo® ist Radium-223. Das radioaktive Element aus der Gruppe der Erdalkalimetalle imitiert Calcium und wird anstelle von diesem in die Hydroxylapatit-haltige Knochenmatrix eingebaut. Dies geschieht vorwiegend im Bereich der Knochenmetastasen. Als α-Strahler verursacht Radium-223 in den Tumorzellen verstärkte DNA-Doppelstrangbrüche und erzielt so seinen zytotoxischen Effekt. Die Reichweite der α-Strahlen ist kurz, sie beträgt weniger als zehn Zelldurchmesser. Dies bedingt eine gewisse Selektivität und reduziert die Schädigung auf umliegendes Gewebe.

Indikation von Xofigo®

Bayer hat bei Xofigo® die Zulassung zur Therapie des kastrationsrestriktiven Prostatakarzinoms mit symptomatischen Knochenmetastasen und ohne bekannte viszerale Metastasen.

Bayer: Monotherapie mit Xofigo® überwacht PRAC nicht 

Auf diese Unterscheidung – Montherapie vs. Kombinationstherapie – legt auch Bayer wert. Bereits zum Start der PRAC-Risikobewertung wies der Pharmakonzern hinter Xofigo® darauf hin, dass die Risikobewertung ausschließlich die noch nicht zugelassene Kombinationstherapie mit Abirateronacetat betreffe. Die Behandlung mit Xofigo® als Monotherapie beim kastrationsrestriktiven Prostatakarzinom mit symptomatischen Knochenmetastasen prüfe der PRAC nicht.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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