Noweda-Kongress

Die Apotheker und der Zukunftsmarkt Pflege

Essen - 15.03.2018, 10:00 Uhr

Die Noweda veranstaltete zum ersten Mal einen Kongress zum Thema Apotheke und Pflege (Foto: diz / DAZ.online)

Die Noweda veranstaltete zum ersten Mal einen Kongress zum Thema Apotheke und Pflege (Foto: diz / DAZ.online)


Rund 2,8 Millionen Menschen sind derzeit in Deutschland pflegebedürftig, etwa ein Drittel davon vollstationär in 13.500 Pflegeeinrichtungen, Tendenz stark steigend. Nahezu alle Pflegebedürftigen benötigen in irgendeiner Form Arzneimittel. Die Versorgung von stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen bietet nach Ansicht der genossenschaftlichen Pharmagroßhandlung Noweda große Chancen zur Akquirierung wichtiger Ertragsfelder für die Apotheke. Sie veranstaltete daher ihren ersten Gesundheitskongress zum Thema „Zukunftsmarkt Pflege“.

Apotheke und Pflege – ein Thema, das sich nur selten als Kongress- und Fortbildungsthema findet. Die Noweda sah darin eine Notwendigkeit, ihren ersten Gesundheitskongress zu diesem wichtigen Thema anzubieten. Über 200 Apothekerinnen und Apotheker waren der Einladung zu diesem Kongress am 14. März in das neue Verwaltungsgebäude in Essen gefolgt.

Prof. Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe, sieht große Zukunftschancen für die Apotheke vor Ort, insbesondere auch für die ambulante Pflege. Um diese Chancen zu nutzen, sollten Apotheken verstärkt Beratungswissen zu Pflegethemen aufbauen, Infomaterial bereithalten und sich Spezialwissen beispielsweise über unerwünschte Nebenwirkungen von Arzneimitteln bezüglich Sturzprävention aneignen. Apotheker sollten Kontakte zu Lieferdiensten aufbauen (zum Beispiel Essen auf Rädern) und sich mit Pflegediensten vernetzen.

Auch Kenntnisse über ergänzende Angebote (Fußpfleger, Friseure etc.) seien von Vorteil. Sie appellierte an die Apothekerinnen und Apotheker darauf zu achten, ob sie Kinder in der Apotheke sehen, die schon in die häusliche Pflege von Angehörigen eingebunden sind. Diese Kinder hätten dadurch oft Nachteile wie schlechtere Schulnoten und somit ungünstige Chancen für ihre persönliche Zukunft. Apotheken könnten hier mit Angehörigen sprechen und nach Lösungen suchen.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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