Lieferengpass bei Bayer

Aspirin i.v. fehlt erneut – ist es wirklich unverzichtbar bei Herzinfarkt?

Stuttgart - 19.03.2018, 15:30 Uhr

Mangelware in deutschen Krankenhäusern: Bayer liefert Aspirin i.v. nur kontingentiert. Ist die Patientenversorgung bedroht? (Foto: privat)

Mangelware in deutschen Krankenhäusern: Bayer liefert Aspirin i.v. nur kontingentiert. Ist die Patientenversorgung bedroht? (Foto: privat)


Qualität stimmt nicht bei Aspirin® i.v.

DAZ.online hat mit Bayer gesprochen – zu Gründen und voraussichtlicher Dauer des Engpasses. „Wir haben die gleiche Situation wie letztes Jahr“, gesteht die Bayer-Sprecherin. So hätten einige „qualitätsbedingte Ausfälle“ zu dem Engpass geführt, welche genauen „qualitätsbedingten Ausfälle“ – das konkretisiert der Konzern nicht näher. Bayer hat aus den letztjährigen Schwierigkeiten wohl nicht gelernt, doch offenbar will das Unternehmen das nun ändern.

„Das Qualitätsproblem wirkt sich längerfristig aus, deshalb können wir ein konkretes Datum für eine wieder vollumfängliche Lieferung derzeit nicht beziffern“. Und weiter: „Wir sind an einer nachhaltigen Lösung interessiert". Wie stellt sich Bayer diese vor?

Komplizierter Wirkstoff und Bayers Pläne für die Zukunft von Aspirin i.v.

Der Wirkstoff in Aspirin i.v. heißt D,L-Lysinacetylsalicylat Glycin (LASAG). Und hierin liegt wohl auch das Problem. Lysinacetylsalicylat Glycin ist laut Aussage von Bayer nicht gänzlich unkompliziert in der Herstellung. „Die flüssige Darreichungsform ist komplex", erklärt die Sprecherin. Bayers Wirkstoffhersteller ist in Frankreich ansässig, man sei hier sensibilisiert für das Probelm und in regem Austausch. Bayer denke derzeit auch über eine Kapazitätserweiterung nach. Jedoch: „Es gibt keine Übernacht-Lösung". Das bedarf langfiristiger Schritte und hilft aktuell wenig.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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