Gesundheitsministerkonferenz

Landesbehörden wollen flächendeckend Stationsapotheker einführen

Berlin - 21.03.2018, 11:20 Uhr

Die Landesgesundheitsbehörden setzen sich dafür ein, dass die Gesundheitsministerien der Länder und das BMG die Einführung von Stationsapothekern in ganz Deutschland prüfen. (Foto: Imago)

Die Landesgesundheitsbehörden setzen sich dafür ein, dass die Gesundheitsministerien der Länder und das BMG die Einführung von Stationsapothekern in ganz Deutschland prüfen. (Foto: Imago)


Landesbehörden wollen Stationsapotheker, um die AMTS zu verbessern

Bei ihrem Treffen am 7. und 8.März haben die Landesbehörden nun eine solche Beschlussvorlage zu den Stationsapothekern auf den Weg gebracht. Wörtlich heißt es in dem Papier, das DAZ.online vorliegt: „Die GMK sieht im Sinne der Patientensicherheit auch die AMTS als zentrales Kriterium einer qualitätsorientierten Gesundheitsversorgung an. In diesem Sinne bittet die GMK das BMG zu prüfen, ob und wie die Beteiligung von Apothekerinnen und Apothekern als Beratungspersonen für die Stationen im Krankenhaus und die verbindliche Einrichtung einer Arzneimittelkommission im Krankenhaus zu regeln ist.“

Zur Erklärung heißt es weiter, dass zur Förderung einer „patientenorientierten Arbeitsweise“ Instrumente benötigt würden, „die sich an alle an der Gesundheitsversorgung Beteiligten einschließlich der Kostenträger richtet“. Und weiter: „Eine gute Versorgungsqualität wird Patientinnen und Patienten unter anderem in Kliniken geboten, in denen Arzneimittelkommissionen nach einheitlichen Standards einen interdisziplinären Austausch pflegen und Apothekerinnen und Apotheker als Beratungspersonen für die Stationen zur Verfügung stehen, wie es in anderen europäischen Ländern – wie Großbritannien, Portugal, Norwegen, Irland, Schweden – bereits üblich ist.“

Am 2. Und 3. Mai kommen die Landesgesundheitsminister in der GMK zusammen. Dann könnte diese Vorlage der Landesgesundheitsbehörden beschlossen werden.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


2 Kommentare

Stationsapotheker

von Conny am 21.03.2018 um 13:03 Uhr

Wo sollen die denn herkommen ?

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Apotheker - woher?

von Holger am 22.03.2018 um 9:41 Uhr

Wir haben im Krankenhaus gemeinhin kein Nachwuchsproblem. Mit Ausnahme vielleicht von einzelnen sehr dezentral gelegenen Apotheken rennt uns der Nachwuchs die Bude ein und wenn mehr Arbeit auf Station lockt, wird das vermutlich eher noch steigen.

Die Frage darf also nicht lauten, wo die zukünftigen Krankenhausapotheker herkommen, sondern woher die Bereiche zukünftig ihren Nachwuchs kriegen sollen, die schon heute offensichtlich weniger attraktiv sind. Eine Steigerung der Zahl der Studienplätze wie auf dem Apothekertag gefordert, wäre eine Option. Ich halte die aber in Anbetracht der gesamtgesellschaftlichen Umstände für eher unwahrscheinlich und verweise auf die defensive Diskussion anlässlich der Schließungsüberlegungen in Leipzig, die wir ja nur gerade so eben abwenden konnten.

Somit halte ich kreative Ideen für gefragt, wie denn die Attraktivität anderer apothekerlicher Arbeitsfelder ebenfalls gesteigert werden kann. Jedenfalls ist es gesellschaftlich KEINE Option, ein derart sinnvolle Idee wie die Steigerung der AMTS durch flächendeckende Etablierung von Stationsapothekern deswegen zu verhindern, weil wir unbedingt eine bestimmte Zahl Apotheker in anderen Bereichen brauchen. Da ist einfach das Bessere der natürliche Feind des Guten.

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.