Welt-Parkinson-Tag 2018

Kann der Parkinson-Patient seine Arzneimittel überhaupt schlucken?

Stuttgart - 11.04.2018, 11:50 Uhr

Dysphagie: Ist die Tablette mörserbar? Worin kann der Parkinson-Patient die Tablette einrühren? (Foto: Nenov Brothers / stock.adobe.com)

Dysphagie: Ist die Tablette mörserbar? Worin kann der Parkinson-Patient die Tablette einrühren? (Foto: Nenov Brothers / stock.adobe.com)


Dysphagie: Aspirationspneumonie, Malnutrition und veränderte Wirksamkeit von Arzneimitteln

Die Folgen von Dysphagien reichen von „einfachem“ Verschlucken bis zu Aspirationspneumonien oder Malnutritionen – fällt das Essen schwer, nehmen Patienten automatisch weniger Nahrung zu sich. Bei Parkinson-Patienten kann aufgrund der Erkrankung das Schmecken und Riechen eingeschränkt sein – was den Appetit bremst und einer geringen Nahrungsmittelzufuhr zusätzlich in die Karten spielt.
Bezogen auf eine Arzneimitteltherapie können Schluckbeschwerden die Wirksamkeit der Medikamente beeinträchtigen, beispielsweise wenn die Tablette oder Kapsel „hängenbleibt“. Das verändert nicht nur die Pharmakokinetik und –dynamik, sondern reizt unter Umständen auch lokal die Schleimhäute.

Diese Schwierigkeiten betreffen natürlich nicht isoliert die Parkinsonmedikation – häufig sind die Patienten multimorbide, und sie erhalten zusätzlich Arzneimittel gegen Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen oder ein Antibiotikum als Akutmedikation.

Optimierte L-Dopa-Gabe kann Schluckakt bessern

Parkinson-Patienten mit dysphagealen Störungen empfehlen die Experten der Leitlinien „Idiopathisches Parkinson-Syndrom“ als nicht-medikamentöse Maßnahme eine logopädische Schlucktherapie. Liegt eine hypokinetische Dysphagie vor, versuchen Ärzte teilweise mit einer Optimierung der dopaminergen Medikation den Schluckvorgang zu verbessern.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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