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DAZ.online-Miniserie Berühmte Apotheker (3)
Theodor Fontane und Co. – Apotheker in Kunst und Kultur
Ludwig Bechstein – und sein berühmtes Märchenbuch
Dem Apotheker Ludwig Bechstein (1801-1860) verdanken wir die Überlieferung vieler bekannter Sagen und Märchen. Aufgrund der schwierigen Familienverhältnisse, in die Bechstein geboren wurde, war sein späterer beruflicher Werdegang nicht selbstverständlich in jener Zeit. Er kam 1801 als der uneheliche Sohn der Johanna Karolina Dorothea Bechstein in Weimar zur Welt. Mit neun Jahren wurde Bechstein von einem Onkel aufgenommen. Bis dahin beschrieb er seine Kindheit als „schlimmen Traum“. Sein Onkel jedoch ermöglichte Bechstein den Besuch des Gynasiums in Meiningen und die Ausbildung in einer Apotheke in Arnstadt. Als Apothekergeselle arbeitete er in verschiedenen Apotheken. Doch zufrieden war er mit diesem Beruf nie so recht. Ein Stipendium ermöglichte ihn, in Leipzig und München Philosophie, Geschichte und Literatur zu studieren.
Von nun an arbeitet Bechstein als Bibliothekar, Archivar und Schriftsteller. 1840 bekam er den Titel „Hofrat“ verliehen. Bechsteins Werk, zu dem die bekannten Märchenbücher „Deutsches Märchenbuch“ und „Neues deutsches Märchenbuch“ gehören, sollte patriotisch und lehrreich sein. Es sollte zudem ein Beitrag zur nationalen Einheit Deutschlands geleistet werden. Bechsteins Sagenbuch und seine Lyrik sind heutzutage weniger bekannt. In Erinnerung blieben vor allem seine Märchensammlungen.
Erich Ponto – Apotheker, Theaterintendant, Schauspieler
Wer kennt nicht Erich Ponto und seine Darstellung des kauzigen Chemielehrers Krey („Schnauz“) in dem Film „Die Feuerzangenbohle“? Wer aber weiß, dass Erich Ponto zunächst Pharmazie studiert hatte, bevor er sich ganz dem Theater und dem Film widmete? Erich Johannes Bruno Ponto (1884-1957) kam als jüngstes von vier Kindern eines Lübecker Manufakturwaren-Kaufmanns zur Welt. Er verbrachte seine Kindheit zunächst in Lübeck und später in Hamburg. Ponto ging in Hamburg-Altona zur Schule und studierte anschließend Pharmazie. Nach Erhalt des „Provisor-Examens“ im Jahre 1905 arbeitete er in der Hirschapotheke in Beuel. Doch nach zwei Jahren als Apotheker, beschloss Ponto, sich ganz der Schauspielerei zu widmen. Diese war schon immer seine Leidenschaft.
DAZ.online-Miniserie „Berühmte Apotheker“ (1)
Porzellan und Co. – Apotheker als Tüftler und Erfinder
DAZ.online-MiniSerie „Berühmte Apotheker“ (2)
Morphin und Co. – Apotheker als Forscher und Industrielle
DAZ.online-Miniserie Berühmte Apotheker (3)
Theodor Fontane und Co. – Apotheker in Kunst und Kultur
Ab 1908 nahm Ponto in München Schauspielunterricht bei den Schauspielern Hans Lackner und Alois Wohlmuth. Im gleichen Jahr trat er sein erstes Engagement beim Stadttheater in Passau an. Es folgten Stationen in Reichenberg (Nordböhmen), Düsseldorf und Dresden. Im Dresdner Staatstheater wirkte er zudem bis 1947 als Theaterintendant. Ponto war erfolgreich auf der Bühne und im Film. Mit seiner markanten Stimme und sprachlichen Prägnanz gelang ihm als Filmschauspieler der große Durchbruch. In Erinnerung blieb Ponto vor allem mit seiner Rolle des „Schnauz“. Sein Vortrag über „die alkoholische Gärung“ hat Generationen zum Lachen gebracht – und schrieb ganz nebenbei Filmgeschichte.
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