Magdalene Linz (Kammerpräsidentin Niedersachsen)

„Die Stationsapotheker sind ein Meilenstein für den Apothekerberuf“

Hannover - 18.04.2018, 12:30 Uhr

Niedersachsens Kammerpräsidentin Linz (hier auf dem DAT 2017 in Düsseldorf) sprach über die offene Fragen und Probleme bei der flächendeckenden Einführung von Stationsapothekern. (Foto: DAZ / Schelbert)

Niedersachsens Kammerpräsidentin Linz (hier auf dem DAT 2017 in Düsseldorf) sprach über die offene Fragen und Probleme bei der flächendeckenden Einführung von Stationsapothekern. (Foto: DAZ / Schelbert)


Gutachten: Linz ist verärgert über die Informationspolitik der ABDA 

Leicht verärgert sprach die Kammerpräsidentin über die Informationspolitik der ABDA bezüglich des Honorar-Gutachtens des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi). Sie habe es grundsätzlich als „richtig“ empfunden, das Gutachten nicht öffentlichkeitswirksam über die Medien anzugreifen. „Aber wir hätten eine Einschätzung und Kritik daran sehr gut auch für unsere Kolleginnen und Kollegen gebraucht, um mit ihnen darüber zu sprechen und sie auch ein Stück weit beruhigen zu können.“ Allerdings habe die ABDA erst im März dieses Jahres eine umfangreiche Einschätzung und Kritik an dem Gutachten an die Mitgliedsorganisationen geschickt. „An dieser Stelle war ich unzufrieden mit der internen Informationspolitik der ABDA, schließlich ist sie ein Verband der Verbände – wir wären gerne früher informiert worden.“

Schon im Februar war bekanntgeworden, dass sich insbesondere einige Kammern bei der ABDA über den Umgang mit dem Gutachten beschwert hatten. So hatte Günther Hanke, Präsident der Kammer in Baden-Württemberg, einen Brief an die ABDA in dieser Sache geschrieben.

„Es geht nicht darum, unliebsame Internet-Konkurrenz loszuwerden“

Was die politische Kernforderung der Apotheker, das Rx-Versandverbot, betrifft, lobte Kammerpräsidentin Linz am heutigen Mittwoch DAV-Chef Fritz Becker. Becker hatte in den vergangenen Monaten immer wieder erklärt, dass es den Apothekern nicht darum gehe, sich von der unliebsamen Internet-Konkurrenz zu befreien. Vielmehr gehe es um die Erhaltung der Gleichpreisigkeit. Diese Kommunikationsstrategie unterstützt Linz: „Wir sind nicht die ewig gestrigen Apotheker. Wir wollen nur die Ulla-Schmidt’schen gleichlangen Spieße erhalten.“ Linz begrüßte es, dass die ABDA zwei Gutachten zur verfassungsrechtlichen und europarechtlichen Verteidigung des Verbotes erstellen lassen hat. „Denn dass das Rx-Versandverbot beklagt werden wird, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Frau Linz

von Heiko Barz am 18.04.2018 um 20:10 Uhr

Was, verehrte Kollegin Linz, haben die anderen EU-Staaten getan, die ihr eigenes Gesundheitssystem selbstbestimmt eingerichtet haben?
Das bei uns so unglaublich zerstrittene Versandhandelsverbot ist in anderen EU-Staaten einfach Fakt. Seit Frau Fischer und dito Schmidt wird
unser hochwertiges und weltweit anerkanntes Apothekensystem systematisch durch ausländische Kapitalanmaßung an die Wand gekarrt.
Auch für unseren neuen Gesundheitsminister ist der Begriff : Digitalisierung das "Allwichtige". Wenn ich zurückdenke,habe ich in meiner Apotheke schon digital gearbeitet, da lag dieser Minister noch in den Windeln.

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