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Karl Lauterbach (SPD)
„Das Rx-Versandverbot gehört nicht zu den Sofort-Programmen“
Während sich in der Unionsfraktion so einiges bewegt in Sachen Rx-Versandverbot, sieht die SPD-Bundestagsfraktion derzeit keinen akuten Handlungsbedarf. Der für Gesundheitsthemen zuständige stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Karl Lauterbach erklärte am gestrigen Donnerstag, dass es derzeit einige andere wichtigere Themen gebe, wie etwa die Pflege oder die ärztliche Versorgung. Dem Vorschlag des CDU-Experten Michael Hennrich will Lauterbach keine Beachtung schenken.
Am Rande eines Pressegesprächs am gestrigen Donnerstag in Berlin erklärte der SPD-Politiker Lauterbach: „Bisher haben wir noch keine konkreten Pläne zum Rx-Versandverbot. Es gehört nicht zu den Sofort-Programmen, wie etwa die Pflege oder die ambulante ärztliche Versorgung.“ Nach wie vor sei er skeptisch, was das Verbot betrifft. Denn: „Ich bin mir nicht sicher, ob es eine rechtskonforme Lösung gibt, ob man den deutschen Versandhandel einfach so erschlagen kann.“ Allerdings erklärte Lauterbach, dass er dafür bekannt sei, sich „fast religiös“ an Vereinbarungen im Koalitionsvertrag zu halten.
Versandhandelskonflikt
Rx-Versandverbot
Der CDU-Arzneimittelexperte Michael Hennrich hatte in dieser
Woche seine Abkehr vom Rx-Versandverbot verkündet. In einem Interview mit
DAZ.online erklärte Hennrich, dass er sich vorstellen könne, dass Kassen und
EU-Versender Verträge abschließen. Die Einsparungen aus solchen Verträgen
sollten der Apothekenstruktur zugutekommen. Außerdem will der CDU-Politiker gesetzgeberisch
sicherstellen, dass keine Versicherten zu den EU-Versendern gelotst werden.
Lauterbach erklärte dazu lediglich: „Die Meinungen von Einzelpersonen
kommentiere ich nicht, schon gar nicht, wenn sie nicht in unserer Arbeitsgruppe
sitzen.“
Lauterbachs Fraktionskollege Edgar Franke, der in dieser Legislaturperiode Berichterstatter für Apothekenthemen in der SPD-Fraktion ist, hatte Hennrichs Vorschlag allerdings kurz nach Bekanntwerden begrüßt: „Ich begrüße ausdrücklich, dass die Union, in Person von Herrn Hennrich, nun endlich alternative Optionen zu einem geplanten Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln aufzeigt“, erklärte Franke gegenüber DAZ.online.
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