Alternativen zur Hormontherapie

Ökotest findet nur Traubensilberkerze „gut“

30.04.2018, 13:00 Uhr

Als Droge werden bei der Traubensilberkerze die unterirdischen Pflanzenteile verwendet: Cimicifugae racemosae radix oder Cimicifugae racemosae rhizoma. (Foto: Imago)

Als Droge werden bei der Traubensilberkerze die unterirdischen Pflanzenteile verwendet: Cimicifugae racemosae radix oder Cimicifugae racemosae rhizoma. (Foto: Imago)


Hormone gegen Wechseljahresbeschwerden haben in der Bevölkerung keinen guten Ruf. Daher greifen viele Frauen zu Alternativen. Zahlreiche Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel sind in Apotheken, Drogerien und Reformhäusern zu haben. Ökotest hat sich mit der pharmazeutischen Hilfe von Professor Manfred Schubert-Zsilavecz aus Frankfurt einige Präparate angesehen. 

30 Millionen Euro wurden 2017 mit pflanzlichen Mitteln gegen Wechseljahrsbeschwerden umgesetzt (Quelle: Iqvia). Doch bringen die Mittel auch etwas? Ökotest hatte sich die Datenlage vor einigen Jahren schon einmal angesehen. Damals wurden beispielsweise alle Präparate, die einen Extrakt aus Traubensilberkerze enthalten, mit „sehr gut“ bewertet. Aus heutiger Sicht sieht das anders aus. Lediglich ein Traubensilberkerzen-Präparat erhielt die Note „gut“ – Remifemin®. Hier sei aufgrund einer produktspezifischen Studie die Datenlage besser, schreibt Ökotest. 

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Die anderen Arzneimittel mit Traubensilberkerze schnitten fast alle „befriedigend“ ab, darunter Klimadynon® Uno, Cimcifuga von Al und Stada oder Femikliman®. „Wirksamkeit nur teilweise belegt“, begründet Ökotest das Urteil. Für nicht belegt halten die Tester hingegen die Wirksamkeit von Cefakliman® Mono, ebenfalls mit Traubensilberkerze, deswegen gibt es die Note „mangelhaft“. Ökotest schuldet hier offenbar dem Umstand Rechnung, dass Studien, die mit einem spezifischen Extrakt durchgeführt wurden, nicht auf andere Extrakte übertragbar sind. Das Kombimittel Remifemin® plus bewertet Ökotest gar mit „mangelhaft“. Es enthält neben Traubensilberkerze noch einen Johanniskrautextrakt. Die Wirksamkeit ließe sich wegen unvollständiger Angaben nicht beurteilen, heißt es.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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