Herzuma: neu in Deutschland

Trastuzumab-Biosimilar auf dem Markt

Stuttgart - 02.05.2018, 16:50 Uhr

Wie gleich
sind Biosimilars? Identisch wie ein Spiegelbild oder eine Kopie können sie wegen ihrer
komplexen Struktur nicht sein. (Foto: juustright / stock.adobe.com) 

Wie gleich sind Biosimilars? Identisch wie ein Spiegelbild oder eine Kopie können sie wegen ihrer komplexen Struktur nicht sein. (Foto: juustright / stock.adobe.com) 


Im Februar hatte die Europäische Kommission die Zulassung für Herzuma® erteilt, seit Mai ist der monoklonale Antikörper Trastuzumab nun als Biosimilar in Deutschland verfügbar. Eingesetzt wird er bei frühem oder metastasiertem Mammakarzinom sowie metastasiertem Magenkarzinom – wenn die Tumore eine HER2-Überexpression oder HER2-Genamplifikation zeigen.

Seit Mai steht auf dem deutschen Markt mit Trastuzumab ein weiterer onkologischer Antikörper als Biosimilar zur Verfügung. 2017 wurden schon die ersten Rituximab-Biosimilars eingeführt. Mit Herzuma®  bekommt Roches Herceptin® nun Konkurrenz in Deutschland. Zulassungsinhaber von Herzuma® ist Celltrion aus Ungarn. In Deutschland wird das Trastuzumab-Biosimilar durch Mundipharma vertrieben. Hersteller ist Biotec Services International Ltd. im Vereinigten Königreich.

In Europa ist Herzuma® schon das zweite zugelassene Trastuzumab-Biosimilar nach Ontruzant®, das bislang aber nur in Großbritannien vertrieben wird. Für den koreanischen Konzern Celltrion ist Trastuzumab bereits der dritte Antikörper, für den er die Zulassung in Europa erhält. So kommen der Infliximab-Nachahmer Remsima® sowie das Rituximab-Biosimilar Truxima® von Celltrion. Auch Mundipharma erweitert mit dem Trastuzumab-Biosimilar Herzuma® sein Biosimilar-Portfolio (Truxima®, Remsima®) auf jetzt insgesamt drei Produkte. 

Herzuma® ist in denselben Indikationen zugelassen wie das Original Herceptin® : metastasierter Brustkrebs, Brustkrebs im Frühstadium (early breast cancer) und metastasiertes Magenkarzinom – jeweils mit nachgewiesenem HER2-positivem Rezeptorstatus

Trastuzumab ist ein rekombinanter humanisierter monoklonaler IgG1-Antikörper. Er richtet sich gegen den menschlichen epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor 2 (HER2). Eine Überexpression von HER2 ist bei 20 bis 30 Prozent aller primären Mammakarzinome zu beobachten. Beim Magenkarzinom kann eine breite Streuung von HER2-Positivität vorliegen.

Trastuzumab bindet mit hoher Affinität und Spezifität an der extrazellulären Domäne von HER2. Die Bindung von Trastuzumab an HER2 inhibiert das Liganden-unabhängige HER2-Signal und verhindert so den Aktivierungsmechanismus von HER2. Trastuzumab hemmt so die Proliferation menschlicher Tumorzellen, die HER2 überexprimieren. Zudem ist Trastuzumab ein hochwirksamer Mediator für antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität (ADCC). 

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Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Celltrion aus Ungarn?

von Mirco am 25.11.2019 um 9:46 Uhr

Hallo DAZ-Redaktion,
mir ist in dem Artikel ein Fehler aufgefallen. Das Unternehmen Celltrion kommt aus Südkorea - nicht aus Ungarn. Bitte korrigieren.

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