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Cannabis-Report der TK
Glaeske: „Cannabisblüten gehören in den AMNOG-Prozess“
Blüten nur als Reserveoption
Pharmazeutisch betrachtet sei die Inhalation mit Cannabisblüten ein „Rückfall in vorindustrielle Zeiten“, sagte Glaeske. Denn die heterogenen Wirkstoffspektren der einzelnen Blütensorten erschweren es, die Behandlung zu vereinheitlichen. Auch bestehe eine unterschiedliche Pharmakokinetik, je nachdem ob Cannabis geraucht, verdampft oder oral eingenommen wird. „Wir müssen in der Apotheke dafür sorgen, dass Cannabisblüten richtig angewendet werden“, appellierte er an seine Kollegen.
Dronabinol-haltige Rezepturarzneimittel sind aus seiner Sicht die sinnvollere Alternative. Und Cannabisblüten seien keine „Wunderdroge“, sondern allenfalls im begründeten Einzelfall eine Reserveoption. Denn für die meisten Indikationen stünden bewährte Medikamente zur Verfügung. Laut Cannabis-Report verweist der Medizinische Dienst der Krankenkassen bei 65 Prozent der abgelehnten Anträge darauf, dass es therapeutische Alternativen gibt.
Den Einzelfall berücksichtigen
Professor Michael Schäfer, Schmerzexperte an der Charité Berlin, schloss sich der Forderung von Glaeske nach wissenschaftlichen Daten an. Mit am besten belegt sei noch die Indikation Schmerz, auf die 62 Prozent der Anträge entfällt. Eine Metaanalyse von 15 kontrollierten Studien zu neuropathischen Schmerzen ergab, dass Cannabis eine Schmerzreduktion von 30 Prozent gegenüber Placebo erzielte. Bei Tumorschmerzen hingegen war die analgetische Wirksamkeit nicht signifikant. Auch bei anderen Indikationen ist die Datenlage teilweise inkonklusiv.
Schäfer wies darauf hin, dass Patienten individuell auf die Cannabistherapie reagieren, was in der statistischen Auswertung von Studien nicht zum Tragen kommt. „Wir behandeln Responder, keine Mittelwerte“, erläuterte der Schmerzexperte. Im Einzelfall, wenn Standardtherapien versagen und der Patient gleichzeitig auf Cannabinoide positiv reagiert, kann seiner Erfahrung nach Medizinalhanf die Lebensqualität spürbar verbessern. Allerdings handele es sich dabei lediglich um eine Symptomkontrolle und nicht um eine Heilung der Grunderkrankung.
Die Nebenwirkungen seien im Vergleich zu anderen hochwirksamen Medikamenten moderat. Am häufigsten treten Müdigkeit, Schwindel und Tachykardie auf. Mit einer Wirkverstärkung mit Sedativa oder Alkohol ist zu rechnen. „Im Gegensatz zu Opioiden können Sie mit Cannabis niemanden umbringen“, so Schäfer.
6 Kommentare
inkompetentes falsches Alt-Modell
von Tom Ernst am 19.05.2018 um 17:56 Uhr
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inkompetentes falsches Alt-Modell
von Tom Ernst am 19.05.2018 um 17:49 Uhr
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inkompetentes falsches Alt-Modell
von Tom Ernst am 19.05.2018 um 17:23 Uhr
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Alle Cannabinoide entscheidend
von Niko Lang am 19.05.2018 um 15:41 Uhr
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Ist wie digital - alle sagen es muß gut sein
von Ratatosk am 18.05.2018 um 18:49 Uhr
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Vorindustrielle Zeiten
von Bernd Jas am 18.05.2018 um 16:20 Uhr
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