Krisentreffen der Zyto-Apotheken

Zyto-Apotheker sammeln Daten-Munition für Hilfstaxen-Streit

Berlin - 15.06.2018, 09:45 Uhr

Wie hoch sind die Einkaufspreise der Zyto-herstellenden Apotheken wirklich? (Foto: benicoma / stock.adobe.com)

Wie hoch sind die Einkaufspreise der Zyto-herstellenden Apotheken wirklich? (Foto: benicoma / stock.adobe.com)


Wie hoch sind die Preise wirklich?

Indessen hat der DAV eine Datenabfrage bei Mitgliedsapotheken veranlasst, die zurzeit ausgewertet wird. Der DAV will so valide Erkenntnisse über die tatsächliche Situation beim Substanzeinkauf bekommen. Der VZA wagt das Ergebnis zu prognostizieren: Vermutlich werden die im Schiedsspruch angenommenen Abschläge sind von den Apotheken in vielen Fällen nicht zu erzielen sein. Mindestens Wirkstoffkündigungen durch den DAV seien deshalb unerlässlich. Dies gilt aus VZA-Sicht aber auch weiter für die gesamte Anlage 3 der Hilfstaxe. „Wir sehen einer Kündigung zuversichtlich und mit guter Aussicht auf Erfolg entgegen und wollen den DAV entsprechend munitionieren“, so Peterseim. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG erstellt deshalb im Auftrag des VZA zusätzlich eine Analyse der Abgabepreise der Hersteller, um die Intransparenz auf diesem Gebiet auszuleuchten.

Es müsse in Politik und Fachöffentlichkeit deutlich gemacht werden, dass das flächendeckende Versorgungssystem auf dem Spiel stehe, betonte Peterseim. Die derzeitige Praxis bereite den Apotheken bei der Herstellung von Zytostatika zum Teil herbe Verluste. „Es muss dringend weiterer Schaden von den Apotheken abgewendet werden“, sagte Peterseim. „Keinem Patienten hilft es, wenn wir draufzahlen und ruiniert werden. Ein einmal geschlossenes Sterillabor einer Apotheke wird nie wieder geöffnet werden.“



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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