- DAZ.online
- News
- Spektrum
- Gestohlene ...
ARD Kontraste
Gestohlene Krebsmedikamente und die Gefahr für Patienten
Aufsichtsbehörde Brandenburg reagiert nicht
Ein Unternehmen mit dem Namen Lunapharm soll die illegal nach Deutschland importierten Arzneimittel weiter verteilt haben. Der Pharmahändler hat seinen Sitz in Brandenburg, somit ist das Gesundheitsministerium Brandenburg als dortige Überwachungsbehörde für den Pharmahändler zuständig. Allerdings, so schildert es Kontraste, hatten es die Brandenburger Kontrolleure nicht sonderlich eilig, Licht in die dunklen Machenschaften von Lunapharm zu bringen – trotz einer Bestätigung der griechischen Aufsichtsbehörden, dass ein gefährlicher Handel stattgefunden hat. Das zeigt ein Schriftverkehr der Behörde: „Der Fall ist, würden wir einen Rückruf aller Medikamente verhängen, könnte dies im Bankrott der Firma enden“.
Lunapharm handelt noch immer mit Arzneimitteln
Ein Rückruf der Arzneimittel erfolgte somit nicht, auch die Patienten oder Apotheken wurden nicht informiert. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), kommt im Kontraste-Beitrag zu Wort: „Ich finde es verantwortungslos“, erklärt der Mediziner. Die Behörden hätten sofort informieren und dafür sorgen müssen, dass diese Medikamente so rasch wie möglich aus dem deutschen Markt verschwinden. Das ist nicht geschehen, bis heute nicht. Denn eine simulierte „Probebestellung“ des Apothekers Stadler zeigt, dass Lunapharm noch immer Arzneimittel vertreibt.
Securpharm soll ab 2019 vor Fälschungen schützen
Die Hoffnung bleibt, dass das im Februar 2019 an den Start gehende Fälschungsschutzsystem Securpharm künftig solchen illegalen Arzneimitteltransporten den Riegel vorschiebt. Ab diesem Zeitpunkt muss jede neu in den Verkehr gebrachte Arzneimittelpackung zwei Sicherheitsmerkmale tragen (betroffen sind grundsätzlich alle verschreibungspflichtigen Arzneimittel sowie Omeprazol-Hartkapseln als einziges rezeptfreies Arzneimittel). Die Sicherheitsmerkmale sind ein serialisierter Data Matrix Code und ein Erstöffnungsschutz an der Packung. Wurde also eine Arzneimittelpackung in einer Apotheke bereits als Eingang gebucht und anschließend gestohlen, fehlt die Ausbuchung und Deaktivierung des Codes, was bei einem erneuten Eingang in einer anderen Apotheke offenbar werden dürfte.
Korrektur: Der Eingang einer Packung wird von der Apotheke nicht bei Securpharm erfasst, sondern es wird nur bei der Abgabe verifiziert und ausgebucht. Nichtsdestotrotz hätte Securpharm die gestohlene Ware aufspüren können, allerdings nur theoretisch. Zum einen gelten in Griechenland längere Übergangsfristen, zum anderen müssen Kliniken die Ware beim Eingang sofort ausbuchen, damit gestohlene Ware später auch als solche identifiziert werden kann.
7 Kommentare
gestohlene Krebsmedikamente
von Gunter Kowalski am 14.07.2018 um 14:34 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Die Arzneimittelmafia hat Frau Schmidt wieder mal zu danken
von Ratatosk am 14.07.2018 um 9:07 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Bankrott einer Schmuggel-Firma schlimmer als Tote?
von Norbert Veicht am 14.07.2018 um 8:56 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Securpharm Sicherheit
von FD am 13.07.2018 um 22:45 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Securpharm Sicherheit....
von AH am 13.07.2018 um 13:08 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Securpharm Sicherheit
von Fd am 13.07.2018 um 20:24 Uhr
AW: Securpharm Sicherheit
von AH am 13.07.2018 um 21:05 Uhr
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.