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Was gehört in die Reiseapotheke? (Teil 1)

Bonn - 16.07.2018, 17:45 Uhr

Reiseapotheke ist in Apotheken ein wichtiges Beratungsthema. (b / Foto: silencefoto / stock.adobe.com)

Reiseapotheke ist in Apotheken ein wichtiges Beratungsthema. (b / Foto: silencefoto / stock.adobe.com)


Sommerzeit ist Reisezeit. In jedes Reisegepäck gehört eine Reiseapotheke. Natürlich bestimmen Reiseziel und Reisedauer den Inhalt der Reiseapotheke. Familien mit Kindern benötigen andere Medikamente als Senioren oder Menschen mit chronischen Erkrankungen. Doch was gehört immer in eine Reiseapotheke?

Der Standard einer Reiseapotheke ist klar: Schmerzmittel, Mittel gegen Erkältung, Desinfektionsmittel, Pflaster. Aber manch einer leidet regelmäßig am Urlaubsziel an einer Verstopfung, andere reagieren auf fremde Speisen und einen Klimawechsel mit Durchfall. Wer das weiß, dem sollte am besten ein mild abführendes Präparat oder ein Mittel gegen Durchfall für die Reiseapotheke empfohlen werden. Wer aus der Erfahrung weiß, dass er auf Klimaanlagen in Hotels mit Heiserkeit und Schnupfen oder auf trockene Flugzeugluft mit gereizten Augen reagiert, dem sollte ebenfalls das passende Präparat empfohlen werden. Ganz wichtig bei Fernreisen in Länder mit gering ausgebautem Gesundheitssystem: Sterile Einmal­spritzen mitnehmen, da diese im Notfall nicht immer zur Verfügung stehen. Andernfalls besteht ein hohes Infek­tionsrisiko. Mittel gegen Reisedurchfall und Reisekrankheit, ein guter Insekten- und Sonnenschutz sollten auch zur Grundausstattung einer Reiseapotheke gehören. 

Reisedurchfall

Die häufigste Beschwerde in den Ferien ist der Reisedurchfall. Exotische Speisen, heißes Klima und niedrige Hygienestandards gelten als typische Auslöser des Reisedurchfalls. Für Betroffene besonders wichtig ist die rechtzeitige Behandlung, denn unbehandelt verliert der Körper große Mengen an Wasser und wertvollen Mineralstoffen. Dies kann zur Schwächung des Körpers bis zur Dehydrierung führen, was gerade bei Kindern und älteren Personen besonders gefährlich ist. 

Reiseapotheke gegen Durchfall

Bei Durchfallbeschwerden rechtzeitig eingenommen kann Loperamid helfen. Aber Vorsicht: Sollte der Durchfall mit hohem Fieber einhergehen oder ist Blut und/oder Schleim im Stuhl, sollte auf ein nicht Loperamid­-haltiges Mittel ausgewichen werden. Hier ist es wahrscheinlich, dass eine Virusinfektion vorliegt und dann sollte „alles raus“. Hier muss auf ein anderes Mittel, z. B. auf die Arzneihefe Saccha­romyces boulardii zurückgegriffen werden. Das ist auch das Mittel der Wahl zur Vorbeugung bei Reisedurchfall.

Zusätzlich wichtig ist es, die verloren gegangene Flüssigkeit und Elektrolyte schnell wieder zu ersetzen, damit der Kreislauf nicht beeinträchtigt wird. Drei bis vier Liter Wasser müssen zwingend über den Tag verteilt getrunken werden, in das am besten eine fertige Elektrolytlösung aufgelöst wird. 



Lars Peter Frohn, Apotheker, Autor DAZ.online
radaktion@daz.online


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