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Tranche XXI
AOK sucht neue Rabattpartner für Simvastatin und Pregabalin
Kritik am System der Rabattverträge
Das System der Rabattverträge wird allerdings immer wieder kritisiert, da die Verträge nach Meinung vieler Akteure, beispielsweise der Gesundheitsminister der Bundesländer, für einen hohen Kostendruck sorgen, der als Ursache für Qualitätsmängel und Lieferengpässe herangezogen wird – wobei das eine oft das andere bedingt, so wie beim aktuellen Skandal um potenziell verunreinigtes Valsartan. Der Stuttgarter Großhändler Gehe beispielsweise erklärte in diesem Zusammenhang, dass die globale Konzentration der Wirkstoffproduktion, die durch den enormen Preisdruck der Rabattverträge verstärkt wird, eine Mitschuld an der Situation trage.
Großhändlerr Gehe äußert sich
Valsartan-Rückruf: „Rabattverträge führen zu Engpässen“
Stellungnahme zum AMVSG
Pro Generika warnt vor Engpässen durch Zyto-Rabattverträge
Bessere Versorgung ohne Rabattverträge?
Um in Zukunft die Versorgung zu verbessern, bekräftigt der Vorsitzende der Gehe-Geschäftsführung, Dr. Peter Schreiner, die Forderung, die Systematik der Rabattverträge grundsätzlich zu überdenken: „Wenn wir in Zukunft die Qualität der Versorgung verbessern und ähnlichen Fällen vorbeugen wollen, müssen Rabattverträge auf den Prüfstand. Denn neben der Anzahl von Rabattverträgen nimmt parallel auch die Anzahl der Rückrufe stetig zu. 2017 erfolgten in Deutschland 289 Rückrufe, im laufenden Jahr waren es bereits 209.“
BAH: Drei-Partner-Modell bei jeder Ausschreibung erforderlich
Und auch Dr. Hermann Kortland, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH), geht ganz und gar nicht konform mit Hermann. „Arzneimittelrabattverträge sind kein nachhaltiges Steuerungsinstrument, sondern ein Preisdiktat zulasten einer guten Arzneimittelversorgung“, widerspricht er dem AOK-Chef. Sie böten keinerlei Vorteile für kleinere Hersteller. „Im Gegenteil: Gerade diese leiden unter dem hohen Rabattdruck“. Tatsächlich mache insbesondere dem Mittelstand eine Vielzahl von Steuerungsinstrumenten zu schaffen – wie Festbeträge, Herstellerabschläge und Rabattverträge. In diesem Zusammenhang sei auch der pauschale Vorwurf von hohen Renditen deplatziert. Hier würden Umsätze und Gewinne vermischt, so Kortland. „Wer verkrustete Strukturen aufbrechen will, sollte bei den Steuerungsinstrumenten ansetzen und diese hinterfragen. Das Drei-Partner-Modell bei nur jedem sechsten Fachlos ist eindeutig zu wenig. Dieses Modell ist im Sinne der Versorgungssicherheit bei jeder Ausschreibung erforderlich.“
1 Kommentar
ich kenne...
von Michael Weigand am 24.07.2018 um 16:36 Uhr
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