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Bestandsaufnahme zum 25-jährigen Berufsjubiläum
PKA: Ein Beruf auf der Kippe?
Brauchen wir einen neuen Beruf in der Apotheke?
Wenn alles so weiterläuft wie bisher, wird die Anzahl der für die Apotheken verfügbaren PKA kontinuierlich und drastisch sinken. Die ohnehin schon angespannte Personalsituation in Apotheken wird sich weiter verschärfen. Doch die immer wieder beschworene Qualitätsoffensive der öffentlichen Apotheken ist untrennbar verbunden mit motiviertem, gut ausgebildetem Personal. Auch wenn man von einer zunehmenden Digitalisierung des Gesundheitswesens und speziell der Apotheken ausgeht: Viele typische Apothekenarbeiten verlangen analogen, menschlichen Einsatz. Selbst klassische PKA-Tätigkeitsfelder werden sich in nächster Zeit wohl kaum an Roboter delegieren lassen. Schon eher kann man sich vorstellen, dass es im Bereich Organisation, Einkauf, Marketing zu neuen und weiter gefassten Aufgabenstellungen kommen könnte, die der bisherige Ausbildungsberuf PKA nicht unbedingt abdeckt.
Die aktuellen Konzentrationsprozesse bei den Apotheken (mehr Filialverbünde, größere Einheiten) sowie der Erfolg von Apothekenkooperationen führen schon jetzt dazu, dass immer mehr nichtpharmazeutische Aufgaben von externen Dienstleistern erbracht werden. In den Apotheken selbst erleichtern Kommissionierautomaten mit immer ausgeklügelteren Service-Elementen die Warenwirtschaft ganz erheblich (und machen manche herkömmliche PKA-Arbeit überflüssig). Größere Apotheken mit Zytostatika-Herstellung und angegliedertem Spezialgroßhandel beschäftigen ohnehin kaufmännische Fachkräfte, die nicht für ein PKA-Tarifgehalt zu haben sind. Möglicherweise führt also ein Trend in die Richtung, dass man über eine neue, kaufmännisch und betriebswirtschaftlich ausgebildete Fachkraft für größere Apothekeneinheiten nachdenken muss. Vielleicht eine Fachkraft für Arzneimittel-Logistik, die – gleichwertig an der Seite von Apotheker und PTA – alle logistischen und viele bürokratische Aufgaben wahrnimmt und dem pharmazeutischen Personal den Rücken freihält für die Information und Beratung rund um das Arzneimittel.
Es liegt in der Hand der Apothekenleiter
Aber bei aller Freude an der Innovation – eigentlich muss man keinen neuen Beruf erfinden. Die herkömmliche PKA-Ausbildung hat schon jetzt das Potenzial, hervorragende Fachkräfte auch für zukünftige Aufgaben heranzuziehen. Wer davon profitieren möchte, muss allerdings investieren: in aktive Personalpolitik, in menschlich-pädagogischen Einsatz, aber auch finanziell. Bei fehlendem Engagement in der Ausbildung und zum jetzigen Billigtarif wird die PKA weiter dahindümpeln.
Es liegt in der Hand der Apothekenleiter, ob der PKA-Beruf die nächsten 25 Jahre überlebt. Ein Spiegel der Wertschätzung wären ein attraktiveres Tarifgehalt sowie qualifizierte Fort- und Weiterbildungsangebote. Nur so ließe sich die Abwärtsspirale durchbrechen, nur so hätte die PKA die Chancen, die ihrem Berufsbild entsprechen und der Apotheke nützen.
2 Kommentare
Zusammenlegung der Berufe
von Lisa Müller am 02.08.2018 um 15:28 Uhr
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Erst mehr Kompetenzen, dann mehr Gehalt
von Hummelmann am 01.08.2018 um 18:44 Uhr
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