Krankenversicherer übernimmt PBM

Milliardendeal im US-Gesundheitswesen rückt näher

München - 13.08.2018, 16:30 Uhr

Der US-Krankenversicherungskonzern Cigna will den Arzneimittelhändler Express Scripts übernehmen. ( r / Foto: Imago)

Der US-Krankenversicherungskonzern Cigna will den Arzneimittelhändler Express Scripts übernehmen. ( r / Foto: Imago)


Apothekenkette, PBM, Versicherung: alles in einem Konzern

Cigna ist einer der größten Krankenversicherer in den USA. Der Konzern hatte den Deal im März angekündigt und gesagt, dass beide Unternehmen gut zueinander passten. Gemeinsam könnten sie die Versorgung der Patienten verbessern und die Gesundheitskosten senken. Cigna bot 48,75 Dollar in bar für jede Express-Scripts-Aktie. Der daraus resultierende Gesamtpreis von 54 Milliarden Dollar entsprach einem Aufschlag von 31 Prozent auf den damaligen Aktienkurs von Express Scripts und beinhaltet die Übernahme der Schulden von Express Scripts im Wert von etwa 15 Milliarden Dollar.

Express Scripts ist als Dienstleister auf Preisverhandlungen spezialisiert. Einem Krankenversicherer können solche Fähigkeiten gegenüber der Pharmaindustrie einen wichtigen Vorteil verschaffen. Vor diesem Hintergrund ist auch die aktuelle Übernahme von Cignas Wettbewerber Aetna durch CVS Health zu sehen. Durch den 69-Milliarden-Dollar-Deal würde ein Gesundheitskonglomerat entstehen, das Krankenversicherungen, Verordnungsleistungen und Apotheken unter einem Dach vereinigt. Die Aktionäre beider Unternehmen haben der Transaktion bereits zugestimmt. Laut CVS soll das Geschäft im späten dritten Quartal oder Anfang des vierten Quartals abgeschlossen sein.

Die Aktien von Cigna gaben zuletzt leicht nach, nachdem sie in diesem Jahr insgesamt fast zehn Prozent verloren haben. Unterdessen zogen die Anteile der Express-Skripte im August kräftig an und sind seit Januar um mehr als 12 Prozent gestiegen.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa-AFX haben Aktionärsberater wie ISS im angelsächsischen Raum großen Einfluss. Aber auch in Deutschland hätten sie vor Hauptversammlungen mit ihren Argumenten schon dazu beigetragen, dass Aktionäre Vorschläge eines Dax-Konzerns auf der Hauptversammlung ablehnten, oder das Unternehmen ein kritisiertes Vorhaben von der Tagesordnung genommen habe.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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