Wie sich der Mensch infiziert, darüber scheinen sich die
Experten nicht ganz einig. So schreibt das RKI: „Der Mensch nimmt die Wurmeier
durch kontaminierte Hände entweder nach direktem Kontakt mit infizierten
Endwirten (Fuchs, Hund, Katze), an deren Fell die Eier haften können, oder
durch Umgang mit kontaminierter Erde auf“. Das Bayerische Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) schreibt dazu: „Der oder die
Übertragungsweg(e) des Kleinen Fuchsbandwurms auf den Menschen sind unbekannt.
Dass die Eier auf irgendeinem Weg vom Fuchs in den Menschen gelangen müssen, ist
unstrittig. Es existieren hierzu mehrere, so genannte Fall-Kontroll-Studien,
mit denen versucht wurde herauszufinden, welche Risiken für eine Infektion
bestehen. Diese kamen zu uneinheitlichen Ergebnissen. [...] Eine Übertragung des Kleinen Fuchsbandwurms von einem Haustier auf den
Menschen konnte weltweit bisher noch in keinem Fall nachgewiesen werden.“
Was die Gefahr durch Beeren und Pilze betrifft, heißt es beim LGL, dass das Sammeln von Beeren oder Pilzen in keiner dieser Studien als
Risikofaktor identifiziert worden sei. Laut RKI ist die Möglichkeit der
Übertragung durch kontaminierte Nahrungsmittel (Waldbeeren, Pilze) beziehungsweise
kontaminiertes Wasser nicht geklärt.
Professor Klaus Brehm vom Institut für Hygiene am Uniklinikum Würzburg erklärt gegenüber der dpa, dass man mehrere Hundert Eier des Fuchsbandwurms aufnehmen müsse, um sich zu infizieren. „Je höher eine Beere am Strauch hängt, desto geringer ist
die Wahrscheinlichkeit, dass die Beere mit Fuchskot in Verbindung kommt. Das
heißt, die Beere muss schon erkennbar mit Fuchskot verunreinigt sein und kaum jemand
wird so eine Beere essen“, betonte Brehm.
Auch das Ansteckungsrisiko durch Stadtfüchse sollte ernst
genommen werden. Einer Untersuchung des
Bayerischen Jagdverbands (BJV) und des LGL aus dem Jahr 2013 zufolge sind 27
Prozent der Tiere, also gut jeder vierte Fuchs, von dem Parasit befallen. Bei regelmäßigem Fuchsbesuch im Garten, so die bayerische Gesundheitsbehörde, sei es ratsam, den Fuchskot mit einer umgestülpten Plastiktüte konsequent vom Grundstück abzusammeln.
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