Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

26.08.2018, 08:00 Uhr

Da liegt was in der Luft: Apothekertagsanträge zum Reformbedarf der ABDA. Aber erst mal diskutieren wir mit dem Bundesgesundheitsminister – sofern Raum für Diskussion bleibt... (Foto: Andi Dalferth) 

Da liegt was in der Luft: Apothekertagsanträge zum Reformbedarf der ABDA. Aber erst mal diskutieren wir mit dem Bundesgesundheitsminister – sofern Raum für Diskussion bleibt... (Foto: Andi Dalferth) 


Der Bundesgesundheitsminister kommt zum Apothekertag und die ABDA hat keine Zeit, mit ihm zu diskutieren? Alles nur ein Missverständnis!? Die Suche nach Raum und Zeit läuft angeblich, sagt die ABDA. Ein Geplänkel, das uns zeigt: Da ist Reformbedarf im Apothekerhaus, eine neue Fassade reicht da nicht, meint auch die Kammer Nordrhein, deren Chef bald selbst Platz für jüngere Berufspolitiker machen will. Und während uns die Kassen sogar die Großhandelsrabatte nehmen wollen, dürfen sich die Ärzte über ihre automatische Honorarerhöhung von den Kassen freuen, wie jedes Jahr. Fürs Apothekenpersonal sind drei Prozent mehr drin, natürlich nicht von den Kassen, sondern von ihren Apotheken selbst. 

20. August 2018 

Mit dem angekündigten Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG), einem Sammelsurium von Einzelregelungen, will der Bundesgesundheitsminister zahlreiche kleinere, aber durchaus wichtige Ergänzungen und Änderungen zu verschiedenen Gesetzen und Verordnungen einführen. Die ABDA hat sich die apothekenrelevanten Punkte angesehen und ihre Stellungnahme dazu verfasst. Mit dem TSVG soll beispielsweise der Festzuschlag des Großhandels auf Rx-Arzneimittel als nicht rabattfähig festgeschrieben werden, also: Rabatte soll der Großhandel nur aus seinem 3,15-prozentigen Aufschlag gewähren dürfen. Und was ist mit Skonti? Laut TSGV sollen sie auch nur aus diesem prozentualen Aufschlag kommen, nicht aber aus dem Festzuschlag von 70 Cent. Die ABDA zeigt sich damit sichtlich nicht einverstanden: Es sollten unabhängig vom Rabattverbot handelsübliche Skonti zulässig sein – also dann doch aus dem Großhandelsfixum? Ob das eine kluge Forderung ist, sei dahin gestellt, mein liebes Tagebuch. Eindeutiger ist die Stellungnahme zum Thema Telematikinfrastruktur: Die ABDA schlägt vor, dass die Kammern nicht nur die Heilberufeausweise, sondern auch die sogenannte SMC-B-Institutionenkarte für Apotheken ausgeben sollen. Und besonders bemerkenswert: Die ABDA kann sich vorstellen, auf eine Gesundheitskarte zu verzichten, wenn eine Systemlösung für einen zentralen Speicher vorliegt. Im Klartext: Auch die ABDA macht den Weg frei, dass Versicherte statt Gesundheitskarte ihr Smartphone nutzen und mit einer App auf ihre Patientenakte und Gesundheitsdaten zugreifen können – endlich, mein liebes Tagebuch, alles andere wäre heute auch wirklich weltfremd. Außerdem packt die ABDA in ihre Stellungnahme u. a. noch die Forderung, die Importförderklausel abzuschaffen, sowie Nachbesserungen beim Entlassmanagement und beim  Dokumentationszuschlag. Also, dann schaun wir mal, was davon ins TSVG übernommen wird. 

21. August 2018 

Auch der GKV-Spitzenverband gibt seine Stellungnahme zum TSVG ab und nutzt sie – wie für diesen Verband üblich und erwartet – für einen Rundumschlag, die Großhandelsrabatte für Apotheken zu verdammen. Die Kassen möchten diese Rabatte den Verbrauchern zukommen lassen. Mein liebes Tagebuch, der Verband will einfach nicht einsehen, dass der Apotheker auch Kaufmann ist. Der Kassenverband fordert zudem, die Apothekenvergütung als Höchstpreisverordnung umzugestalten. Und er holt wieder das 2hm-Honorargutachten hervor, um darauf hinzuweisen, dass die Ergebnisse des Gutachtens in der Arzneimittelpreisverordnung berücksichtigt werden müssten. Mein liebes Tagebuch, was hat diese Forderung mit dem TSVG zu tun? Nichts, es ist einfach nur die übliche Leier des GKV-Verbands. Irgendwie lästig, oder? Da könnten wir Apotheker auch ständig gegen den Kassenzwangsrabatt wettern, obwohl wir uns auf eine  vertragliche Regelung geeinigt haben

22. August 2018 

Ja, das Schwabenländle als digitale Speerspitze der Nation! Die schwäbischen Ärzte sind vorangegangen und testen die Telemedizin, die tapferen Apothekers im Ländle rennen jetzt hinterher und bieten das passende E-Rezept an. Recht so. Einer muss damit anfangen, aufhalten lässt sich das alles eh nicht mehr. Kammer und Verband von Baden-Württemberg wollen ein Testprojekt entwerfen, um Testregion für das ABDA-E-Rezept zu werden. Das Wichtigste dabei: Die freie Apothekenwahl muss erhalten bleiben. Jawohl, mein liebes Tagebuch, das heißt dann leider auch, dass der Patient sein E-Rezept an einen Päckchenpacker schicken darf. Und was bedeutet E-Rezept genau? Geplant ist voraussichtlich, dass die Verordnung an sich wohl auf einem Server gespeichert wird und der Patient einen Code oder PIN erhält, praktisch die Zahl der Begierde für jede Apotheke. Wer sie bekommt, hat Zugang zum Rezept. Zwar sollte, so die ABDA-Vorstellung, der Patient diesen Code persönlich in die Apotheke tragen. Ob das auf Dauer im digitalen Zeitalter zu halten sein wird, sei dahin gestellt. Denn zur Versandapotheke kann er sie nicht tragen. Vorstellbar wäre auch, dass der Patient diesen Code auf der Internetseite seiner Lieblingsapotheke eingibt und diese ihm die Medikation nach Hause bringt. Mein liebes Tagebuch, da gibt’s noch Diskussionsbedarf. Und dann sind da noch ein paar gesetzliche Hürden zu klären zum Beispiel zur Abrechnung der Rezepte, denn bisher muss für die Abrechnung noch ein Papierrezept vorliegen. Also, bis die Tests laufen und bis das E-Rezept bundesweit eingeführt ist, werden wohl noch viele schwäbische Brezeln gebacken werden.


Bye-bye Engelen! Nordrheins Kammerpräsident hört auf. Nein, nicht gleich, aber im nächsten Jahr will er nicht mehr zur Wahl antreten. Er will Platz machen für Jüngere. Und mehr Privatleben haben – das sei ihm gegönnt, immerhin war er fast 14 Jahre lang Kammerpräsident und auch in der ABDA engagiert. Oft auch kritisch. Und streitbar. Und mitunter auch umstritten in den eigenen Kammerreihen. Was ihm hoch anzurechnen ist: Er hat die heilberufliche Arbeit des Apothekerberufs in den Vordergrund gestellt, z. B. Athina, AMTS, Medikationsmanagement. Und:  Er war und ist kein vorbehaltloser Ja-Sager zur ABDA-Politik, er hat die Arbeit der Berliner Standesvertretung hinterfragt und auch mal Nein gesagt oder sogar mal mit Austritt aus der ABDA gedroht – oder zumindest damit kokettiert. Den „Mut“ hatten nur wenige andere Kammerfürsten.  Leicht wird es nicht werden für die Kammerversammlung Nordrhein, eine Nachfolgerin, einen Nachfolger zu suchen, die bzw. der genug Biss hat. Die Zeiten werden nicht ruhiger! 


Jedes Jahr wieder schön: Einmal im Jahr können die niedergelassenen Ärzte ihre Vergütung mit den Kassen neu aushandeln. In diesem Jahr gibt’s mal eben 620 Mio. Euro mehr – und für die Umsetzung der Datenschutzverordnung und ein paar Hygieneregeln gibt’s noch ein paar Euro extra, versteht sich. Das klappt wie geschmiert und reibungslos bei den Dokters. Und bei uns Apothekers: Jedes Jahr wieder ein Aufreger. Bei uns läuft nichts. Im Gegenteil, wir müssen darum kämpfen, dass wir unser Honorar halten können, dass wir keine Kürzungen bekommen – das ominöse Gutachten dazu liegt schon in der Schublade. Jährliche Honoraranpassung – dieses Wort gibt es im Apothekerwortschatz nicht. Im Gegenteil, wir zahlen die Maßnahmen zur Datenschutzverordnung, für Securpharm, für das Ausbügeln der Lieferengpässe, für den Telematikstrukturaufbau, für die Rabattvertragsberatung der Kunden und vieles mehr aus der eigenen Tasche. So sieht’s aus.

23. August 2018 

Sie haben sich geeinigt, die Apothekengewerkschaft Adexa und der Arbeitgeberverband ADA: Ab  1. September 2018 gibt’s 3 Prozent mehr Lohn. Zähe Verhandlungen waren’s wieder – kein Wunder, mein liebes Tagebuch, für einen Apothekenleiter als Arbeitgeber deuten die Zeichen nicht gerade in Richtung blühende Landschaften. Und für Angestellte ist die Entlohnung in der öffentlichen Apotheke nicht unbedingt ein Einkommensparadies – so manch anderer Arbeitsplatz, z. B. in der Industrie, lockt da mit anderen Gehaltskategorien. Dennoch, vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Lage sind die 3 Prozent für beide Tarifparteien akzeptabel. Womit sich Adexa nicht durchsetzen konnte: ein Tarifmodell, das Fortbildungsaktivitäten von Mitarbeiter(innen) honoriert. Vielleicht kann sich die ADA in der nächsten Tarifrunde solchen Gedanken nähern. Außerdem konnte man sich nicht auf eine eigene Gehaltsgruppe für Filialleiter(innen) einigen. Noch nicht – mein liebes Tagebuch, auch wenn Filialleiter(innen) heute selbst schon ein übertarifliches Gehalt aushandeln, bin ich doch ziemlich sicher, dass da beim nächsten Mal etwas passieren wird und der Tarifvertrag für diese Mitarbeitergruppe eine Richtung vorgibt. Und nicht zuletzt wünscht sich mein liebes Tagebuch, dass auch endlich wieder Sachsen in den ADA zurückkehrt. Das ist überfällig! 


Zur PTA-Ausbildung meldet sich die TGL Nordrhein zu Wort: Sie hat ihr Konzeptpapier an den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geschickt. Zentrales Element: eine Verlängerung der praktischen PTA-Ausbildung auf ein Jahr. Mein liebes Tagebuch, ein charmanter, überlegenswerter  Vorschlag, finde ich. Eine Win-win-Situation für Ausbilder und PTA. Zahlreiche praxisrelevante Fächer der Ausbildung können im dritten Ausbildungsjahr vertieft werden, ohne dass große Kosten für die Schulen anfallen. Für die Auszubildenden ergibt sich eine größere Motivation, da sie den Praxisbezugs ihres Wissens erkennen. Darüber hinaus  ist eine verlängerte Ausbildungszeit um ein halbes Jahr auch für die ausbildenden Apotheken nicht unattraktiv. Vielleicht gefällt dieses Konzept auch dem Minister…


Der Bundesgesundheitsminister kommt zum Deutschen Apothekertag (DAT), er will seine Lösungen zum Versandhandelskonflikt, zum Apothekenhonorar, zur PTA-Ausbildung präsentieren – und die ABDA findet keine Zeit für eine Diskussion mit ihm? ABDA-Sprecher Reiner Kern teilt mit, dass aufgrund eines eng gestrickten Terminplans auf dem DAT „kein Raum“ für zusätzliche Diskussionen sei. Ein starkes Stück, oder? Alles falsch, poltert der Pressesprecher, stimmt gar nicht, wir stehen mit dem Ministerbüro in enger Abstimmung, wie der Ministerauftritt optimal gestaltet werden kann. Da fragt man sich doch, mein liebes Tagebuch, warum dann gemeldet wurde, es gebe keinen Raum für zusätzliche Diskussionen. 


Gut, dass mein liebes Tagebuch Zugang zu vertraulichen Telefonaufzeichnungen hat. Und so war’s wirklich: 

Reiner K. im Telefonat mit Friedemann S.: „Hallo, Friedemann, Spahn hat zugesagt, er kommt. Er will reden und diskutieren – wollen wir das, geht das?“ 

FS: „Reden ja, unseren Deal kann er kurz vorstellen, also Rx-Versand bleibt und als Entgegenkommen ein paar Dienstleistungsverträge mit Kassen und so und ein bisschen was zum Honorar, das reicht. Aber keine Diskussion, das sprengt unsere Eröffnungsveranstaltung, vor allem wenn dann solche Diskutanten wie Gunnar M., Gabriele A. und andere im Saal sind, die zerreißen uns. Lass dem Minister bitte ausrichten, wir haben einen eng gestrickten Terminplan. Und wir wollen bei der Eröffnung auch noch mit Gästen aus Wissenschaft und Kommunalpolitik diskutieren. Das ist doch viel spannender als eine Ministerdiskussion, bei der wir unser Fett abkriegen.“ 

RK: „Klaro, Chef, hab verstanden. Außerdem brauchen wir Zeit für deine Rede und die darauffolgenden standing ovations! Hab mal zehn Minuten dafür eingeplant.“ 

FS (schmunzel, schmunzel): „Ich sehe, wir verstehen uns.“ 

Einen Tag später. RK: „Friedemann, wir haben ein Problem. DAZ.online hat meine PM groß aufgemacht und getitelt ‚Keine Zeit für Apotheker-Diskussion mit Spahn‘ - und jetzt geht dort ein Shitstorm ab. Dieser Gunnar M. hat doch tatsächlich dazwischen gefunkt uns sogar selbst beim Ministerbüro angerufen…der Minister soll angeblich sogar bereit sein, Fragen zu beantworten und zu diskutieren.“ 

FS: „Unglaublich, was fällt diesen aktiven Apothekern ein! Das hat man von zu viel Transparenz und Kommunikation.“ 

RK: „Und jetzt? Was machen wir?“ 

FS: „Die Kuh muss vom Eis! Lass dir was einfallen, du bist der Pressesprecher.“ 

RK: „Ok, Chef, ich schick mal ein Rundschreiben raus an unsere Mitglieder, dass das alles nicht stimmt und wir selbstverständlich mit dem Ministerbüro in engem Austausch sind, wie wir den Ministerauftritt optimal gestalten und bla bla bla.“ 

FS: „Ok  – und, lieber Reiner, vergiss nicht, dem Minister Bescheid zu geben, dass wir selbstverständlich gerne noch fünf bis zehn Minuten mit ihm diskutieren werden, auf keinen Fall übers Rx-Versandverbot, sondern zum Beispiel über die Erfolge der ABDA, über den Fortschritt mit unserem Perspektivpapier und dass wir ganz vorne in der Digitalisierungsbewegung stehen… Hallo, Reiner? Bist du noch dran…?“ 

Tut, tut, tut, 

24. August 2018 

Hauptsache, wir haben eine neue blitzende Fassade in Berlin. Aber wie  schaut’s dahinter aus? Wie sieht es mit dem innerverbandlichen Gefüge aus, mit den organisatorischen Abläufen, mit modernen Verbandsstrukturen? Und wenn man da und dort ein wenig kratzt – lassen sich da nicht  an vielen Ecken und Enden hartnäckige Verkrustungen feststellen, die schlagkräftige politische Reaktionen verhindern und die Innovationskraft lähmen? Auf dem kommenden Deutschen Apothekertag (DAT) besteht die Gelegenheit, darüber zu reden: Die Apothekerkammer Nordrhein bringt den Antrag ein, eine mit externen (!) Fachleuten besetzte Reformkommission einzuberufen, „die die Stärken und Schwächen der ABDA analysiert und Optimierungsvorschläge zur Erhöhung der politischen Schlagkraft erarbeiten“ soll. Dank an die AK Nordrhein! Ein solcher Antrag ist überfällig. Ein ähnlicher Antrag von Apotheker Michael Mantell und anderen Antragstellern geht sogar noch weiter: Eine Reformkommission soll Vorschläge für die strukturelle und organisatorische Fortentwicklung erarbeiten“ – Dank auch an diesen Kollegen. Mein liebes Tagebuch, diese Anträge werden zwar vermutlich wieder – einem geradezu heiligen DAT-Ritual entsprechend – erst am Ende des Sitzungsmarathons behandelt werden, wenn die Bereitschaft zu intensiven Diskussionen erschöpft ist. Der Wille für Reformen und Veränderungen von denen, die im System fest im Sessel sitzen, geht erfahrungsgemäß gegen Null. Bleibt die Hoffnung, dass die Impulse von außen für ein wenig Unruhe und Nachdenken sorgen und eine gesunde Selbstreflexion auslösen. 


Der Bundesgesundheitsminister im Interview mit der Stuttgarter Zeitung: Es geht um die  Valsartan-Krise, um die Reaktion des Ministeriums und Behörden, es geht um die Organspende und Homöopathie. Eine Frage (die übrigens nicht im gedruckten Interview zu finden ist, sondern nur im Online-Text) betrifft auch das Rx-Versandhandelsverbot: Wann wird es umgesetzt? Mein liebes Tagebuch, die Antwort des Ministers fällt bekannt weichgespült aus: Die Arzneimittelpreisverordnung müsse bindend auch für ausländische Versender gelten. Und wenn das rechtlich nicht möglich sei, sehe der Koalitionsvertrag das Rx-Versandverbot vor. Ja, lieber Herr Spahn, die Frage ist doch: Was ist, wenn sich genau das rechtlich nicht umsetzen lässt? Funkstille. 



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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18 Kommentare

Filialapotheker in die Tarifverträge?

von Michael Mischer am 27.08.2018 um 15:45 Uhr

Mit will nicht in den Kopf, weshalb ein leitender Angestellter mit (im besten Fall) Verantwortung für Personal und Warenwirtschaft einen Tariflohn erhalten sollte. Ist nicht Verhandlungsgeschick eine Voraussetzung für eine solche Tätigkeit? Auch für das eigene Gehalt?

Natürlich gibt es Filialleiter, die nichts anderem als der Erfüllung der gesetzlichen Vorschrift dienen und somit unter engster Kontrolle des Eigentümers stehen. Die Frage ist nur - ist das das Berufsbild des Filialleiters, das man im Auge hat?

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Spahn und der Apotag

von Heiko Barz am 27.08.2018 um 12:34 Uhr

Ich werde an dem Satz verzweifeln,- dass sich das RX-Versandhandelsverbot juristisch wohl nicht durchsetzen läßt-. Solange wir selbst ständig diese wacklige Rechtsposition als „gottgegeben“ hinnehmen, werden die „Anderen“ uns sicher nicht vom Gegenteil überzeugen wollen.
Jeder Europäische Staat hat das Recht eingeräumt bekommen, seine Gesundheitspolitik und Versorgung dessen in eigene Verantwortung zu übernehmen. Die meisten der EU-Staaten haben sich dieses Recht „herausgenommen“ und dadurch ihre individuellen Ansprüche an eigene Kriterien gebunden und fahren damit gut.
Also, warum dieses „Gestrampelt“ um juristische Unwägbarkeiten?
Ich kann dieses Faktum nur so interpretieren, dass die Deutschen „Regierenden“ in keiner Weise EU-Richtlinien widersprechen möchten, weil wir als Vollzugssklaven zu gelten habe, und die EUKommissare hoffen, dass solange Deutschland gehorcht, knien auch die anderen Staaten nieder. Ein äußerst fatales Spektakel.
Auch wenn Spahn äußert, dass das RXVV kommen könne, wenn die RX Arzneimittelpreise im Versand unterschiedlich bewertet würden, dann müßte er auch die abstrakten Einkaufsmöglichkeiten dieser Auslandversender erkennen. (Hat er wohl längst. Sagt es aber nicht!)
Und was ist mit den Umsatzsteuern, MWST, Gewerbesteuer und EKST dieser immer stärker werdenden EU-Versendern?
(Weiss er längst! Sagt aber nichts!)
In Frage stellt er selbstverständlich nicht unsere festgelegten Standesverpflichtungen im sozialen Bereich, wie zB. NN, Sonn-und Feiertagsnotdienste, individuelle Sonderberatungen etc. Alles das, was Versender gar nicht leisten können.
(Weiss er längst! Sagt aber nichts!)
Und nun, Herr Spahn, wo bleiben ihre „gleichlangen Spieße“?
Na, das wird ein Festival zum Apotag. Ich wünsche viel Vergnügen!

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Seite 4 - ist dem tatsächlich so??*würg**kotzab*...

von Alfons Neumann am 27.08.2018 um 3:09 Uhr

... wenn, würde dieser Text (frei/umgedichtet von einem schon recht alten Grönemeyer-Song) für FS bei einen solchen Hinterzimmerdeal vielleicht ganz gut: passen:

zusammen mit Spahn könn´ die Tomaten ruhig fliegen,
zusamm´ könn´ Apothekers zu Füßen liegen,
zusammen mit Dir, Spahn is´ mir Alles total egal !

So sähe wohl das Neue Polibüro aus.
Natürlich nur gegen Uns gerichtet, während Ausländer-Konzerne weiter Kasse machen dürfen und Krankenkassen/Ärzte wie eh üppig alimentiert/protegiert werden !
I wander aus ...

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Verstehe, wer will

von Karl Friedrich Müller am 26.08.2018 um 14:56 Uhr

Da gewinnen Apotheken mal einen Prozess, dann wird sofort alles daran gesetzt, den Gewinn auszumerzen seitens des Gesetzgebers.
Wir sind angeblich Kaufleute, aber Gewinn ist Bäääää
Und alles ist verboten, was sonst Kaufleuten eine Selbstverständlichkeit ist.
Also weg mit dem e.K.?
Weg mit der Gewerbesteuer.
Mit irgendwelchen honorieren Zusatzangeboten kommen wir nicht weiter.
Es ist richtig festgestellt, dass Apotheken zum großen Teil von den Rabatten, dem kläglichen Rest, leben, oder besser über Wasser gehalten werden.
Wenn der auch noch weg fällt, heißt das: Aktive Sterbehilfe für Apotheken seitens der Politik und vor allem auch unter Mithilfe der ABDA, die hier eben doch am Ast sägt, auf dem sie auch sitzt, ohne es wahr haben zu wollen.
Oder aber das Honorar steigt kräftig, muss dann verdoppelt werden. Utopisch, gell?
Also doch: begleitetes Sterben, wenn nicht Mord an sehr vielen Apotheken

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AW: Verstehe, wer will

von Wolfgang Müller am 26.08.2018 um 15:47 Uhr

Auch wenn ich unten geschrieben habe, dass ich es nicht zum x-ten Male wiederholen will ...... aber es passt so schön zu Ihrer wirklich hervorragenden Zusammenfassung unserer festgefahrenen Situation und des berufspolitischen Handlungsbedarfs, als einzige notwendige Ergänzung. Deshalb kann ich der Versuchung nun doch nicht widerstehen:

Wir müssen endlich auch an die Überregulierungs-KOSTEN und "Gemeinwohl"-Defizite ran! 50.000 Euro pro Typische bis Durchschnitts-Apotheke Kosten gespart und Defizite wenigstens in Kostendeckung verwandelt sind 50.000 Euro mehr Gewinn, oder eben doch keine Insolvenz, oder höhere Gehälter für die Top-Leute oder oder oder ....

Ich kann die Taktik und Motivation der ABDA als Konglomerat widerstrebendster Interessen leider nur allzu gut nachvollziehen, das zu tabuisieren. Aber es ist schlicht überholt und falsch, und eben allzu klar: gegen die Interessen der normalen, überlebenswilligen Selbständigen. Denn nicht nur hülfe uns Kostensenkung und Defizitbeseitgung per se zu überleben. Es erleichterte ja auch die Konkurrenz mit dem Versand, der diese Missstände alle nicht hat.

Ich hoffe weiter inständig, dass das doch einmal flächendeckend verstanden wird.

AW: Komplexitätskosten-Falle

von Reinhard Herzog am 26.08.2018 um 16:48 Uhr

Wie wahr, liebe Herr Kollege Wolfgang Müller.
Aber das Thema "Komplexitätskosten" bekommen Sie nicht in die maßgeblichen Köpfe. Eher überdreht man die Schraube nach dem Motto: "Nach fest kommt ab ..."

Offensichtlich gibt es zu mächtige Komplexitäts-Profiteure. Nach Anzahl sind es wohl gar nicht mal so viele - wenn es um die 1.000 sind, dürften es viele sein - aber die nehmen über 150.000 Beschäftigte quasi in Geiselhaft.

Neben dem ökonomischen Impact - mit den 50.000 € je Apotheke gehe ich mit - hängt auch das Thema Arbeitsfreude und Nachwuchsgewinnung daran.

Wer möchte schon eine anspruchsvolle naturwissenschaftliche Ausbildung absolvieren, um dann zum großen Teil der Zeit in sinnfreier und allenfalls homöopathischen Dosen patientendienlicher Verwaltungs-, Bürokratie-, Dokumentations- und Beauftragtentätigkeit für dies und das zu ersticken? Mit der Perspektive, da man ja alles so brav erledigt, zur Belohnung bei der nächsten Reformrunde noch mehr aufgebrummt zu bekommen? Funktioniert ja, Loch an Loch, und hält doch ...

Aber am Ende läuft es wieder darauf heraus, ein filigranes System, getragen von vielerlei Lebenslügen, irgendwie zu stabilisieren und manch Realitäten auszublenden. Mit Vernunft allein scheint das nicht zu gelingen.

Und vergessen wir nicht: Das ganze Gesundheitssystem steckt in einer Überregulierungs- und Komplexitätskrise, mit sehr vielen Hilfsbremsern als maßgeblichen Akteuren. Da zappelt man lieber im Netz als Gefahr zu laufen, auf dem Trockenen zu landen ...

Drei-Schritt-Mechanismus

von Reinhard Herzog am 26.08.2018 um 11:31 Uhr

Ich vermute mal schwer, dass mit bewährter klandestiner Engstirnigkeit bereits ein Deal hinter den Kulissen ausgetüftelt wurde. Das wird auf dem DAT verkündet.

Herrn Minister Spahn bleibt die Rolle, das in wohl gewogene politische Worte zu kleiden.

Etwas mehr gibts dann von der Standesführung.

Die wirklichen Details und Fallen erschließen sich dann später beim näheren Analysieren des Vereinbarten.

In der Tat passen da ausschweifende Diskussionen nicht ins Programm ...

Und so könnte der Drei-Schritt-Mechanismus aussehen:

1. Erst mal wird die bisherige GH-Vergütung "glattgezogen" (wohl Rabattbeschränkung auf 3,15% wie übrigens ürsprünglich bereits in 2012 intendiert, aber durch "Skonti" in der Praxis konterkariert!).

2. Das bildet die Basis für eine gänzlich neue GH-Vergütung. Z.B. ~ 0,95 € fix je Packung und <1% variabel. Dann ist es mit den Rabatten (fast) ganz Essig ...

3. Dann kommen die Apotheken dran. Ein Rx-Verbot bzw. irgendetwas näherungsweise Wirkungsgleiches wird einen hohen Preis haben. Man wird die Rabattverluste schwerlich kompensieren - da nie ehrlich beziffert (aber als Denkstütze: deutlich mehr als 50% des Cashflow der Apotheken sind Rabatte - Rx wie Non-Rx - eher sind es 60% bis 70%, manche leben nur von Rabatten! Rx macht gut 40%, je nach Apotheke weitaus mehr, an allen Vorteilen aus).
Trostpreis sind irgendwelche Dienstleistungshonorare im Vertragsnirwana irgendwann ...

Was tun?
Wenn man das jetzige Rabattsystem nicht halbwegs erhalten kann, bietet sich folgender Ausweg an:

Zieht ~ 750 .. 900 Mio. € aus der GH-Ebene (inkl. Direktgeschäft) raus, verteilt sie auf die Apothekenebene und verbietet die Rx-Rabatte.
Das ergäbe für die Apotheken gut 1 € mehr je Rx-Packung, meinetwegen gesplittet: Notdienstfonds auf 20 bis 25 Cent je Rx-Packung anheben, neuen Strukturfonds mit ~ 15 Cent je Packung aufsetzen, den Rest von ca. 75 - 90 Cent je Packung pauschal für alle aufschlagen.
Die gesetzliche GH-Vergütung sähe dann übrigens überraschend schmal aus. Denn im Grunde lebt er zu großen Teilen von eigenen Rabatten, die er heute weiterreicht. Dann würde er künftig ganz überwiegend von seinem Einkaufsgeschick leben, was sich eh nicht kontrollieren lässt (und auch nicht sollte) - und eben nichts mehr weiterreichen.

Gesetzlich bekäme er aber kaum mehr was. Auch ein Modell - und wohl nicht das dümmste für die Apotheken.
Hinsichtlich des Endpreises würde sich dadurch fast nichts ändern.
Ideal wäre es natürlich, wenn man das Thema Kassenrabatt bei dieser Generalrevision mit entsorgen könnte ...

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AW: Drei-Schritt-Mechanismus

von Reinhard Herzog am 26.08.2018 um 11:40 Uhr

... Ein Rx-Versandverbot bzw. irgendetwas näherungsweise Wirkungsgleiches ...
muss es natürlich heißen. Wir wollen ja mit den Verboten nicht übertreiben ;-)

Größenverhältnis

von Christiane Patzelt am 26.08.2018 um 10:43 Uhr

Die Antworten der ABDA sind viel zu klein für die großen Fragen, die sich in den nächsten 2-3 Jahren aufbauen!

Der Großhandel sichert sich seine Flanke zum Aufbau der Apothekenkette, indem er seine "Kunden" wirtschaftlich schwächt und finanziell in die Abhängigkeit bringt!

DocMorris und amazon sind bereits in den Hosentaschen der user und Konsumenten--das von der ABDA entwickelte e-Rezept wird hier der Steigbügelhalter zum Umlenken der Datenströme-ich höre hier keine Lösung für das Thema "exklusiv für die deutsche vor-Ort-Apotheke"!

Die momentane ABDA besteht aus zu vielen alten Herren (warum eigentlich immer nur Kerle in diesem frauenlastigen Beruf??), die mit ZUKUNFT nichts am Hut haben, keinen Esprit für die Lösungen der Anforderungen aufzeigen!!

Lasst die Jungen ran!!
Und um Himmels Willen, bekennt euch zum Kaufmann, denn die Bedrohungen kommen hier immer von der kaufmännischen Seite - niemand spricht uns die wissenschaftliche Kompetenz ab - aber die Bedrohungen der Versender, des Großhandels, amazons sind kaufmännischer Natur!! Dem können wir NUR kaufmännisch antworten - dass muss mal in den Schädel der ABDA-Senioren!! Und wenn man einen Sektor aufbauen möchte/muss, dann muss man in ihn INVESTIEREN - da guck ich auch mal ganz scharf Herrn Spahn und das BMG an!

Ein ganzer Berufsstand erodiert in einer Geschwindigkeit, die von ganz alleine Tür und Tor für Drittanbieter öffnet und die Versorgung mit Arzneimitteln uns aus der Hand nimmt! Guckt euch an, in welchem Tempo die Apotheken schließen, guckt euch an, wohin die Ströme der Approbierten wandern.
Bleibt die finanzielle Situation weiterhin auf dem Niveau von 2003 und wird das Thema Honorar weiterhin totgeschwiegen, wird zwangsläufig die OTC-Ware über die Supermärkte gehen, weil es uns vor-Ortler dann nicht mehr gibt!
Oder was meint Ihr, warum die Warnhinweise auf die OTC-Packungen in Kürze Pflicht sind...? Nicht, weil wir zu blöd zum Beraten sind!

Die Frage aller Fragen: wo erhält der Patient in 3 Jahren seine Medikamente bleibt nach wie vor unbeantwortet!! Ich sehe hier zur Zeit nicht ansatzweise eine Lösung-und die ABDA ist zu alt für die Entwicklung neuer Konzepte!

Und unser Honorar MUSS dringend angepasst werden!! Es ist ja super schön, dass die Angestellten jetzt mehr Geld verdienen, ich als InhaberIn aber wiederholt mit Minus nach Hause gehe ( allein die Investitionen in diesem Jahr mit Datensicherung, securpharm, Brandschutzbeauftragter, app-Entwicklung und Klimatisierung, Umstellung auf LED haben mir soviel liquide Mittel gefressen, dass ich froh bin, einen -nicht bei mir -Angestellten als Ehemann zu haben )!



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AW: Große Fragen

von Wolfgang Müller am 26.08.2018 um 11:44 Uhr

Die "Großen Fragen" sind doch zumindest OFFEN noch gar nicht gestellt wurde. Nämlich die kaufmännisch/volkswirtschaftlichen Fragen, wie eine vernünftige Anzahl NORMALER Apotheken in der härteren Konkurrenz-Situation bei steigenden Kosten und Gehältern erhalten werden kann. Ganz unabhängig davon, ob der Rx-Versand nun gebändigt wird oder nicht. Auch schon die bequemerweise tabuisierte (zugegeben Ekel-)Frage nicht, "Was ist eine vernünftige Anzahl Apotheken?"

Stattdessen wurde seit ca. 2012 und dem Scheitern der BUNDESPOLITISCHEN Vereinfachungs-Ansätze für unseren Beruf eigentlich blind nur noch die Frage gestellt "Wie würde uns eine zukünftige Tätigkeit als Apotheker/innen am Besten gefallen, vor Allem auch als Angestellte?"

Herausgekommen sind "Perspektivpapier für die Öffentliche Apotheke" (ein Etikettenschwindel, das ist eine sicher interessante Perspektive für heilberufliche Netzwerke unter Beteiligung von Apothekern, keinesfalls aber für "DIE Öffentliche Apotheke") und "Das Berufsbild".

In "Perspektivpapier" und "Berufsbild" geht der Erhalt der freiberuflichen öffentlichen Apotheke in Wirklichkeit im Grundrauschen unter.

Ich will die Fragen zur Sanierung des Berufs, die in Wirklichkeit gestellt werden müssen, hier nicht zum x-ten Male wiederholen. Es ist ja eigentlich trivial, was dringend geschehen müsste. Jedenfalls würde ein "Durchbruch" bei der Möglichkeit zum "Abschluss von GKV-Selektivverträgen für Pharmazeutische Dienstleistungen" definitiv kaufmännisch überhaupt nicht helfen, wenn es um den Erhalt normaler Apotheken geht. Und selbst eine kleine, Freundschafts-symbolische einmalige Anti-2HM-Honorarerhöhung vom neuen Minister wäre zwar irgendwie nett. Aber nur ein beruhigender Tropfen auf den heißen Stein für Naive, bei den absehbaren Herausforderungen.

Meine große Hoffnung ist, das gerade FS und Minister Spahn das richtige Team waren, doch noch rechtzeitig die richtigen grundsätzlichen Fragen zu stellen, zu diskutieren und einer eigentlich leicht zu findenden Lösung zuzuführen. Nichts wäre schöner als solch eine Überraschung beim DAT.

AW: Größenverhältnis

von Bernd Jas am 26.08.2018 um 22:56 Uhr

Lieber Herr Müller,
Glaube und Hoffnung sind in unserem Metier aus jedweder Erfahrung fehl am Platze.
Gegen das Wissen um mit heißer Luft gefüllter Blasen, die irgendwann außerhalb aktueller Diskussionen sanft und ungehört zerplatzen, ist der Boden der Tatsachen reine Phantasiewelt.

Kassenzwangsrabatt

von Dr.Diefenbach am 26.08.2018 um 10:37 Uhr

Meinen Vordenkern heute noch eines obendrauf:WEG mit dem Zwangsrabatt,der ja eher einer Zwangsräumiung des Marktes gleichkommt.Das würde einige der Kassenforderungen an uns als Korrektiv gegenüberstehen.WO in der Geschäftswelt gibt es derartige Konditionen als Dauerbrenner??Vor allem ist das ja verstaubt,wir denken doch in die Zukunft und vergessen NIE dass F.Becker mal Centbeträge als ehrliche Abgabe an den Moloch GKV errechnet hat lassen.

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Nett gemeint....

von gabriela aures am 26.08.2018 um 10:19 Uhr

....der ABDA die Säge in die Hand zu drücken und ihr dann die Entscheidung -hinter verschlossenen Türen- überlassen, an welchem Ast sie sägen möge . Aber sicher nicht am eigenen...

So wird das nie was !
Die Anträge sind doch nichts anderes als ein unverbindlicher Wunschzettel der Apotheker an die oberste Etage und die Entscheidung, worum und in welchem Maße sich gekümmert wird liegt nicht im Einflußbereich der Delegierten.

Das gibt höchstens einen bösen Blick bei der nächsten Vollversammlung für die Querulanten und dann geht’s unbehelligt und gemütlich weiter wie immer.
Solange die Mehrheit der 17+17 im Ernstfall freudig doch alles abnickt, was ihnen in und von Berlin vor den Latz geknallt wird, wird sich auch nichts ändern.
Siehe neue Beitragsrechnung .

Bei der ewigen Diskussion um die gleich langen Spieße fehlt mir immer noch die Antwort auf die Frage :
Welche Einkaufskonditionen im RX-Bereich gelten für die NL- Versender ?
Doch sicher nicht die deutschen, NOCH gültigen 3,15% plus eventuelle Skonti.
Und was kann denn für uns in D noch schlimmer kommen, wenn bald nur noch 3,15% INKLUSIVE Skonto gelten dürfen ?
Warum stellt die niemand, warum mahnt niemand vehement eine Antwort an, warum wird „die Politik“ hier nicht festgenagelt ?

Hausbau ist sicher sehr anstrengend, aber absolut keine Ausrede dafür, daß das „Tagesgeschäft“ vernachlässigt und die Existenz weiterer zahlloser Betriebe und ihrer Angestellten bedroht wird.

Die ABDA , Kammern und Verbände kommen ganz offensichtlich erst in Wallung, wenn ihnen der Geldhahn genauso zugedreht wird wie seit Jahren den Apotheken !

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Reformkommision

von Michael Zeimke am 26.08.2018 um 10:14 Uhr

Da es keine Stärken gibt ,kann sich die Reformkommision nur mit den Schwächen bescgäftigen.
In den Drucker sollte sie Endlospapier einlegen !

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Keine Zeit für Spahn

von Conny am 26.08.2018 um 10:01 Uhr

Man glaubt immer mehr FS ist die Rache Honneckers an den Apothekern. So viel geballte Unfähigkeit kann man nur mit böser Absicht verbreiten. Kein Zeit, sowas gibt es einfach nicht Diese In Anführungszeichen Diskussion mit Herrrn Spahn ist das Wichtigste auf diesem Apotag und nicht 2Prozent Messerabatt auf die Kräuterbonbons.

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Kassen-Rabatz

von Bernd Jas am 26.08.2018 um 9:34 Uhr

Kassen-Rabatz

Einen schönen guten Morgen Herr Ditzel,

da muss ich Ihnen doch mal einen Satz neu schreiben:
"Da sollten wir Apotheker entgegen jeglicher Vereinbarungen gegen den Kassenzwangsrabatt wettern, gerade weil wir uns auf eine vertragliche Regelung geeinigt haben." Regeln müssen halt immer wieder angepasst oder auch mal gestrichen werden, sonst bleiben wir neben den Hasen auf der Strecke und landen mit den kleinen Kartoffeln und vertrocknetem Mais im Ein(heits)topf.

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Warten auf Alois Hingerl ...?

von „Gunnar M.“, Detmold am 26.08.2018 um 9:23 Uhr

Der Skandal hinter dem Skandal:
In meine Anfrage beim Minister am 09.(!).08. wurde FS selbstverständlich ebenso einbezogen wie in die telefonische Antwort des Ministerbüros an mich am 14.08. (mitgeteilt mit Mailanfrage direkt an FS v. 15.08).
Bis zur ersten Antwort an DAZ.online am 22.08. (...“Das Programm ist damit zeitlich recht ambitioniert und wird voraussichtlich kaum Raum für spontane zusätzliche Diskussionen lassen.“) hatte die ABDA also gut 12 Tage Zeit, sich zu positionieren.....
P. S. Randbemerkung für andere Anfragenden
Es sei an dieser Stelle noch erlaubt darauf hinzuweisen, dass - trotz oder vielleicht sogar: wegen (smiley) des eilfertigen ABDA-Schreibens an die Mitgliedsorganisationen und anderer Aktivitäten - eine Antwort der ABDA an die Fraktion BasisApotheker in der Kammerversammlung der AKWL auf unsere Mailanfrage v. 15.08. bislang nicht erfolgt ist und somit noch aussteht ....

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Skonto 2019 und Reformkommissionen

von Ulrich Ströh am 26.08.2018 um 9:13 Uhr

Zwei Anmerkungen zum Sonntag:
-Wenn laut TSVG den Apotheken Skonto nur aus 3,15 prozentigem Aufschlag gesetzlich gewährt werden darf,gehen bei vielen Apotheken und auch Apotheken-Kooperationen
zeitnah die Lichter aus.
Umgehungstatbestände wird es zukünftig gesetzlich nicht geben .

-Den Anträgen für eine Reformkommission zur ABDA-Analyse gebe ich auf dem kommenden Apothekertag keine aktuelle Chance auf zeitnahe Umsetzung.


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