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Das Bundesgesundheitsministerium will HIV-Selbsttests leichter zugänglich machen: Sie sollen künftig auch für Laien zu haben sein – und das nicht zwingend in der Apotheke. Das lehnt nicht nur die ABDA ab. Auch die Apotheker selbst halten nichts davon. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Apokix-Umfrage.
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) plant eine Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung: HIV-Selbsttest sollen künftig nicht mehr nur an Fachkreise wie Ärzte oder Gesundheitseinrichtungen abgegeben werden dürfen – auch Laien sollen sie erwerben können. Eine Apothekenpflicht für diese Diagnostika sieht die Änderungsverordnung, die noch den Bundesrat passieren muss, allerdings nicht vor. Die ABDA hat dies bereits in einer Stellungnahme kritisiert und angeregt, die Selbsttests der Apothekenpflicht zu unterstellen. In einem Gastkommentar warnte auch BPhD-Präsident Max Willie Georgi davor, die Tests über das Internet zu verkaufen.
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Gastkommentar Max Willie Georgi (BPHD-Präsident)
Wenn ein Ministerium den Apothekern offen das Vertrauen versagt
Nun hat das IFH Köln das Thema in seiner allmonatlich unter Apothekenleitern durchgeführten Apokix-Umfrage aufgegriffen. Es zeigt sich: 80 Prozent der knapp 230 Befragten finden es grundsätzlich gut, wenn HIV-Tests leichter zugänglich gemacht werden, da so die Hürde zur Diagnosestellung abgebaut werde. 81 Prozent meinen, dass durch einen vereinfachten Zugang die Dunkelziffer der Infizierten ohne Kenntnis über ihre Erkrankung verringert werden kann und dadurch eine unbewusste Übertragung des Virus verhindert werden kann.
Die deutliche Mehrheit der befragten Apothekenleiter ist allerdings gegen den freien Verkauf im klassischen Einzelhandel. 93 Prozent sind der Meinung, dass die Apothekenpflicht bei HIV-Selbsttests unerlässlich ist, um eine angemessene Gesundheitsberatung rund um die Anwendung und die Folgen einer möglichen Diagnosestellung sicherzustellen. 97 Prozent befürchten, dass Patienten, die den Test im Einzelhandel kaufen, mit der Anwendung des Tests und den möglichen Folgen der Diagnose allein gelassen werden.
Konjunkturindizes entwickeln sich unterschiedlich
Die Umfrage des IFH Köln ermittelt überdies Monat für Monat den Apotheken-Konjunkturindex zur aktuellen und der für die kommenden zwölf Monate erwarteten Geschäftslage. Im August verschlechterte sich der Blick der Apothekenleiter auf die aktuelle Lage auf 82 Punkte – im Juli lag der Index noch bei 86,7 Punkten. Nur noch 20 Prozent der APOkix-Teilnehmer bewerten die derzeitige Geschäftslage positiv. Der Index für die erwartete Geschäftsentwicklung stieg hingegen leicht auf 70,7 Punkte. Das entspricht zwar einem Plus von knapp sechs Punkten im Vergleich zum Vorjahr sowie dem Vormonat, insgesamt bleibt der Wert aber weiterhin deutlich unterhalb der neutralen 100-Punkte-Marke, bei der sich positive und negative Erwartungen die Waage halten.
2 Kommentare
HIV Schnelltest
von Sven Larisch am 03.09.2018 um 8:38 Uhr
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Hemmschwelle
von Kritiker am 03.09.2018 um 7:54 Uhr
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