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Bottroper Zyto-Skandal
Betroffene wollen gegen Zyto-Apotheker und Aufsicht klagen
Unklarheiten bei der Kontrolle nach ApBetrO-Novelle
Nach der Änderung der Apothekenbetriebsordnung 2012 habe es Unklarheiten gegeben, wie kontrolliert werden soll, erklärte die Amtsapothekerin bei ihrer Vernehmung im März. So habe sie das frühere Zyto-Labor von S. ab 2011 nicht kontrolliert: Hätte man es nach den neuen Regeln geprüft, hätte man „nur Mängel“ gefunden, erklärte die Amtsapothekerin. Schon baulich habe das Labor nicht den Anforderungen entsprochen. Auf die Frage, ob es von 2012 bis 2015 überhaupt Inspektionen in Apotheken gegeben habe, sagte sie: „Nein. Ich bin mir ziemlich sicher: Nein.“
Auf Nachfrage von DAZ.online erklärte ein Sprecher der Stadt Bottrop, derzeit werde „sehr viel konstruiert“: Der Richter habe nur allgemein von Behördenversagen gesprochen. Er wüsste nicht, dass irgendwo die Rede davon gewesen wäre, dass bei der Urteilsverkündung speziell auf das Gesundheitsamt von Bottrop verwiesen wurde.
Er verwies darauf, dass es seit 2009 drei angekündigte Kontrollen gegeben habe. Es sei natürlich das gute Recht von Betroffenen, sich rechtsanwaltlich beraten zu lassen und ihre Interessen zu vertreten. „Das ändert aber nichts daran, dass wir natürlich den gesetzlichen Vorgaben vollkommen nachgekommen sind, die damals gegolten haben – jedenfalls aus unserer Sicht.“ Klar sei jedoch auch gewesen, dass die gesetzlichen Vorgaben nicht ausreichend gewesen seien, um „solche Fälle“ auszuschließen. „Natürlich sind wir der Auffassung, dass sich da etwas tun soll“, sagt der Stadtsprecher.
„Alte Apotheke“ ist jetzt „City-Apotheke“
Die frühere „Alte Apotheke“ wurde nach einer Übergangszeit, in der sie von der Mutter von S. betrieben wurde, inzwischen von einer anderen Pharmazeutin übernommen und in „City-Apotheke“ umbenannt. Das 2015 neu gebaute Reinraumlabor will diese nicht weiterführen.
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