Weltverband FIP

Apotheker-Weltkongress: Mehrheit gegen Homöopathie in der Apotheke

Berlin - 05.09.2018, 17:00 Uhr

Beim diesjährigen FIP-Weltkongress (Fédération Internationale Pharmaceutique) in Glasgow gab es eine Abstimmung zur Apothekenpflicht homöopathischer Produkte. (m / Foto: Imago)

Beim diesjährigen FIP-Weltkongress (Fédération Internationale Pharmaceutique) in Glasgow gab es eine Abstimmung zur Apothekenpflicht homöopathischer Produkte. (m / Foto: Imago)


Keine offizielle Meinung des Apotheker-Weltverbandes

Ziel der Diskussion sei es, „eine einheitliche Position“ herauszuarbeiten, die Apothekern dabei hilft, die Auswirkungen eines homöopathischen Angebots in der Apotheke besser abschätzen zu können. Schließlich gab es in dem Forum auch eine Abstimmung zu der These „Apotheker sollten homöopathische Produkte nicht abgeben und verkaufen“. In einem Vortrag, der sich für diese These aussprach, trat Prof. Geoff Tucker von der Universität aus dem englischen Sheffield auf die Bühne. Es folgte eine Kontra-Rede von Apothekerin Christine Glover, die sich laut eigener Internetseite in Sachen „ganzheitlicher Behandlung“ selbstständig gemacht hat und ihren Kunden homöopathische Behandlungen anbietet.

Die anschließende Abstimmung ergab ein klares Stimmungsbild: Eine FIP-Sprecherin bestätigte gegenüber DAZ.online, dass eine Mehrheit der These zustimmte, sich also gegen den Verkauf homöopathischer Produkte in der Apotheke aussprach. Die Sprecherin relativierte die Abstimmung allerdings: „Das war eine Abstimmung, die zum Ziel hatte, ein Stimmungsbild über die Homöopathie in der Apotheke einzufangen. Das Ergebnis ist in keiner Weise politisch bindend für den Verband.“ Der FIP habe noch keine abschließende Positionierung zu diesem Thema erarbeitet, deswegen habe man auch keine Pressemitteilung über diesen Beschluss veröffentlicht.

Es habe sich bei dem Diskussionsforum um eine für jeden Kongress-Delegierten offene Veranstaltung gehandelt. Es sei nicht darum gegangen, die Ausrichtung des Verbandes neu zu bestimmen. An der Diskussion nahmen auch nicht nur Apotheker teil, vielmehr gehören den insgesamt 3000 Delegierten laut FIP-Sprecherin neben Apothekern auch Pharmaziestudenten, Wissenschaftler anderer naturwissenschaftlicher Fachrichtungen und Ausbilder im Apothekenbereich an. Wie viele Kongress-Delegierte am Homöopathieforum teilnahmen und wie viele sich gegen den Homöopathika-Verkauf aussprachen, sei nicht gezählt worden.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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