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Vorwurf: Körperverletzung
CDU-Abgeordneter stellt Strafanzeige gegen Stada wegen Valsartan-Verunreinigung
Mehrere Staatsanwaltschaften ermitteln schon
Er sieht den Bund in der Pflicht, ebenso Verbraucherschutzverbände. Doch würde fast nichts passieren. In den USA würde es in derartigen Fällen
Millionenklagen geben – „aber in Deutschland ist das alles normal, es wird
unter den Kopf gekehrt“, so Diederichs
.Tatsächlich gibt es auch in den USA verunreinigte Valsartan-Arzneimittel. Und es gibt Anwälte, die sich bereits für Klagen in Stellung bringen.
Von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und seinem Ministerium sei nichts zu hören gewesen. „Selbstverständlich hätte ich das erwartet“, sagt Diederichs gegenüber DAZ.online. „Herr Spahn kümmert sich ja lieber um Organspende als um Valsartan“, erklärt er. „Dass da irgendwelche Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden, glaube ich nicht.“ Diederichs sieht angesichts der offenbar jahrelang unentdeckten Verunreinigungen ein klares Versagen der Aufsichtsbehörden.
Nach Recherchen von DAZ.online ist seine Strafanzeige aktuell versandet: Die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd erklärt, den Vorgang zügig der Staatsanwaltschaft Halle weitergeleitet zu haben, doch dort ist sie noch nicht als eingegangen verzeichnet. Es sei jedoch ohnehin zu erwarten, dass die Staatsanwaltschaft sie an die Kollegen in Frankfurt abgibt, die für Stada zuständig ist. Dort beschäftigt sich ein Staatsanwalt bereits mit ähnlichen Fällen – wobei unklar ist, ob es um Stada-Produkte geht. „Es wird derzeit geprüft, ob ein Anfangsverdacht wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz besteht“, erklärt ein Sprecher – weitere Auskünfte könne er derzeit nicht geben. Die Verzögerungen in Sachen seiner Anzeige bewertet Diederichs als „Schlamperei“.
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Derweil macht Diederichs sich Sorgen, inwiefern die Verunreinigungen Auswirkungen auf seine Gesundheit haben könnten. „Klar macht man sich da Gedanken – man weiß, man könnte in die Tischkante beißen weil man aufgrund finanzieller Interessen zum Spielball einer ganzen Industrie geworden ist“, sagt er. Der Politiker überlegt, auch zivilrechtlich gegen die Pharmafirma vorzugehen.
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*Hinweis der Redaktion: Wir haben den Artikel mit einem Stada-Statement ergänzt, aus dem hervorgeht, dass das Unternehmen vor dem Rückruf nichts von Verunreinigungen wusste. (7. September 2018, 13.00 Uhr)
4 Kommentare
Naja
von Peter Lahr am 07.09.2018 um 9:07 Uhr
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Körperverletzung
von Pillendreher am 07.09.2018 um 8:36 Uhr
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Landtagsabgeordneter
von Bernd Küsgens am 06.09.2018 um 19:09 Uhr
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Mußte zwingend so kommen
von Ratatosk am 06.09.2018 um 18:41 Uhr
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