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Gemeinde ist froh – und Apotheke hofft
Maria Nagler ist dementsprechend zuversichtlich, dass der Service bei den Altlengbachern auch weiterhin gut ankommen wird und sich die Postpartnerschaft auch für die Apotheke lohnen wird. Dies zeigten zumindest erste Erfahrungen: „Es ist ein sehr gutes Feedback. Wir merken es schon deutlich an den Kundenzahlen.“ Vier Wochen sei der Ort ohne Post gewesen. „Die Leute freuen sich, dass sie nicht mehr die sechs Kilometer bis in den nächsten Ort fahren müssen.“ Das sei besonders für alte Menschen und solche ohne eigenes Auto eine sehr schwierige Situation gewesen. Die Altlengbacher Apothekerin hofft zudem auf langfristige Vorteile für die Apotheke – und das trotz der zusätzlich angestellten Mitarbeiterin für die Poststelle.
Erster Apotheken-Postpartner Wiens
Auf eine wesentlich längere Geschichte als Postpartner schaut die Kur-Apotheke Oberlaa in Wien zurück. Sie war im Jahre 2009 die erste Apotheke Wiens, die eine Postpartnerschaft eingegangen ist. Apothekenleiterin Mariana Passl erzählt DAZ.online von ihren langjährigen Erfahrungen – und davon, wie alles anfing. Damals habe sich die Situation ergeben, dass die angestammte Poststelle geschlossen wurde. Die traditionelle örtliche Nähe zwischen Post und Apotheke ließ die Wiener Apothekerin um ihre Kundenströme bangen. „Ich hatte einfach Angst, dass mir meine Kundenfrequenz abhandenkommt“, beschreibt sie die Situation.
Passl habe sich damals für die Postpartnerschaft entschieden, obwohl es totales Neuland gewesen sei. Die Post verlange eine spezielle Schulung. So sei sie genauso wie alle anderen, die in ihrer Apotheke am Postschalter arbeiten, für den Postdienst geschult worden. Zunächst hätte noch eine Postbeamtin geholfen, die Vorgänge besser kennenzulernen. Danach seien sie allein verantwortlich gewesen. Die Post habe alles Notwendige, vom Schalter bis zur Extrakasse, kostenlos zur Verfügung gestellt. Auch einen Computer mit spezieller „Postsoftware“ gäbe es. Es handele sich zudem um vollkommen getrennte Vorgänge, der Apothekenbetrieb und der Postbetrieb, versichert Passl.
„Es kommen natürlich immer alle gleichzeitig“
Mariana Passl sei mit ihrer Entscheidung immer noch ganz zufrieden, obwohl es finanziell nicht sehr viel für die Apotheke einbringe. „Es kommt gerade so hin mit den Kosten, denn ich muss ja Personal dafür abstellen.“ Die langen Öffnungszeiten ihrer Apotheke mit 54 Stunden führen auch zu langen Öffnungszeiten der Poststelle – und immer muss auch dafür jemand Zeit haben. „Es kommen natürlich immer alle gleichzeitig und sind dann verwundert, wenn kein Angestellter am Postschalter steht, da gerade alle im Apothekenbereich beschäftigt sind“, schmunzelt Passl über die eine oder andere fast schon absurde Situation. So sei sie auch schon gefragt worden, ob es denn nun notwendig sei, für den Postdienst zu studieren.
Die Kunden würden aber durchaus häufig ihre Postangelegenheiten mit Einkäufen in der Apotheke verbinden, so dass die Kalkulation insgesamt aufgehen würde. Etwas erstaunt zeigt sich die Wiener Apothekerin allerdings über einige Kunden, die zwar ihre Post in der Apotheke abgeben oder bestellte Päckchen abholen würden, aber danach ihre Rezepte in benachbarten Apotheken einlösen würden. Dennoch sei sie insgesamt zufrieden mit ihrer damaligen Entscheidung, auch wenn es nicht immer einfach im Alltag sei: „Ich würde es immer wieder machen, weil es für mich auch eine gute Rückversicherung ist, dass ich für die Aufrechterhaltung der Kundenströme alles Notwendige getan habe“ resümiert Passl.
2 Kommentare
Muss nicht sinnvoll sein.
von Kritiker am 08.09.2018 um 14:38 Uhr
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Die Crux mit dem Versandhandel...
von Robert Penzis am 08.09.2018 um 9:25 Uhr
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