Kosmetik in der Apotheke

Chloé-Parfumeure kreieren neue Düfte von Nuxe

München / Stuttgart - 16.10.2018, 07:00 Uhr

„Le matin des possibles“ und „Le soir des possibles“ heißen die neuen Nuxe-Düfte – entworfen von Chloé-Parfumeuren. ( r / Foto: DAZ.online)

„Le matin des possibles“ und „Le soir des possibles“ heißen die neuen Nuxe-Düfte – entworfen von Chloé-Parfumeuren. ( r / Foto: DAZ.online)


Nuxe erweitert sein Duft-Sortiment. Dem französischen Kosmetiklabel ist es gelungen, für „Le matin des possibles“ und „Le soir des possibles“ namhafte Parfumeure an Bord zu holen, die bereits für Chloé und Jean-Paul-Gaultier olfaktorische Aha-Erlebnisse schufen. „Für die Apotheker sind die beiden neuen Fine Fragrances eine Chance, sich mit hochwertigen Düften zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis von Wettbewerbern abzugrenzen und eine neue Klientel in die Apotheke zu locken“ – so die Idee von Nuxe.

Ein Töpfchen für den Tag, ein Tiegelchen für die Nacht – was bei Pflegeserien fürs Gesicht längst etabliert ist, hat sich im Reich der Düfte noch nicht ganz vehement durchgesetzt. Nichtsdestotrotz horten sicherlich viele Damen und Herren eine wahre Heerschar an kunstvoll gestalteten Flakons in ihren Bade- oder Schlafzimmern und nebeln sich morgens oder abends, nach Lust und Laune und individueller Tages- oder Abendverfassung, in fruchtig-frisch oder blumig-sinnlich.

Profis von Chloé am Werk bei Nuxe

Dieses „Sonnenaufgangs“- und „Sonnenuntergangsprinzip“ möchte Nuxe aktiv mitgestalten – und verwirklicht dies nun mit seinen neuen Parfums „Le matin des possibles“ und „Le soir des possibles“. Allerdings hat Nuxe hierfür nicht – wie Jean-Baptiste-Grenouille aus Patrick Süßkinds „Das Parfum“ – selbst die Essenzen aus Orangenblüten, Moschus und Patschuli fein gemischt. Vielmehr hat sich das französische Kosmetiklabel auf wahre Duftexperten verlassen. Denn: Was aus dem Hause Gaultier oder Chloé kommt, kann sich meist sehen bzw. riechen lassen – das dachte sich wohl auch das französische Kosmetiklabel Nuxe.

Namentlich in Apothekerkreisen vielleicht nicht unweigerlich omnipräsent, so lässt sich der Lebenslauf der akquirierten Parfumeure durchaus sehen: Quentin Bisch hatte bei niemandem Geringeren als dem „Enfant terrible" der Couture-Szene, Jean-Paul-Gaultier, und seinem Duftklassiker „Le Mâle Essence de Parfum“ im berühmten Torso-Flakon seine kreativen Finger mit im Spiel. Louise Turner kreierte unter anderem für das Haus Chloé  „Love Chloé“. Auch Nuxe ist mit der Arbeit der beiden Parfumeure aus dem Traditionshaus Givaudan zufrieden: „Louise Turner und Quentin Bisch sind echte Profis und waren starke Partner bei der Kreation der beiden neuen Eaux de Parfums", erklärt Nuxe.

Parfums sollen Kunden in die Apotheke locken

Warum setzt Nuxe überhaupt auf Düfte? Sind die Parfum-Marktanteile nicht hoffnungslos und meist auch nicht gerade zum Schnäppchenpreis von großen Labels wie Chanel, Dior oder Hermès besetzt? Offenbar nicht. Vor allem für Apotheken sieht Nuxe im Parfumsegment wohl noch eine große Kundenklientel, die derzeit in Apotheken vielleicht einfach nur nicht ausreichend angesprochen wird. DAZ.online hat Nuxe auf der diesjährigen Expopharm 2018 in München besucht.

Warum kreiert Nuxe Parfums?

„Normalerweise kreiert ein Parfümeur zuerst das Parfum und anschließend entsteht die dazu passende Körperpflege", erklärt Martin Schardt, Geschäftsführer von Nuxe, am Expopharm-Stand. Allerdings sei es bei Nuxe bislang immer andersrum gelaufen. Denn: „Die Düfte der Pflegeserien waren so beliebt, dass hieraus Parfums entstanden." Nach Ansicht von Nuxe durchaus ein Vorteil für kosmetikorientierte Apotheken: „Für die Apotheker sind die beiden neuen Fine Fragrances eine Chance, sich mit hochwertigen Düften zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis von Wettbewerbern abzugrenzen und eine neue Klientel in die Apotheke zu locken," sagt Schardt.

Kosmetikmarkt stark umkämpft

Bleibt abzuwarten, ob diese Rechnung aufgeht. Denn in der Tat ist es so, dass Kunden zwar die fachliche Beratung – auch bei kosmetischen Fragen – in der Apotheke durchaus schätzen, jedoch die meisten dann letztlich doch ihre Kosmetik-Euros in Drogerien liegen lassen. Diesem Phänomen ist Nuxe im vergangenen Jahr in einem gemeinschaftlichen Projekt mit der Fachhochschule Pforzheim nachgegangen. Herauskam, dass Apotheken im Kosmetiksegment tatsächlich nur einen überschaubaren Marktanteil von 11 Prozent haben. Den Löwenanteil der Kosmetikkunden greifen Drogerien und Parfümerien ab. Sie teilen das Gros des Kosmetikmarktes unter sich auf. 90 Prozent der befragten Kunden kaufen ihre Kosmetik in der Drogerie und nur 33 Prozent in Apotheken. Auch scheint die Apotheke nicht das Pflaster für jede Art von Kosmetikkäufen zu sein: Die Auswertung ergab, dass rund ein Drittel der befragten Kunden ihre Gesichtscreme in der Apotheke kauft, immerhin ein Viertel auch ihre Körpercreme – genau so viele wie Sonnenprodukte. Vielleicht gelingt es jedoch – nicht zuletzt mit einer weiteren Betonung durch Düfte – die Apotheke auch als kompetenter Ansprechpartner bei Kosmetikprodukten zu etablieren.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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