Kosmetik in der Apotheke

Chloé-Parfumeure kreieren neue Düfte von Nuxe

München / Stuttgart - 16.10.2018, 07:00 Uhr

„Le matin des possibles“ und „Le soir des possibles“ heißen die neuen Nuxe-Düfte – entworfen von Chloé-Parfumeuren. ( r / Foto: DAZ.online)

„Le matin des possibles“ und „Le soir des possibles“ heißen die neuen Nuxe-Düfte – entworfen von Chloé-Parfumeuren. ( r / Foto: DAZ.online)


Parfums sollen Kunden in die Apotheke locken

Warum setzt Nuxe überhaupt auf Düfte? Sind die Parfum-Marktanteile nicht hoffnungslos und meist auch nicht gerade zum Schnäppchenpreis von großen Labels wie Chanel, Dior oder Hermès besetzt? Offenbar nicht. Vor allem für Apotheken sieht Nuxe im Parfumsegment wohl noch eine große Kundenklientel, die derzeit in Apotheken vielleicht einfach nur nicht ausreichend angesprochen wird. DAZ.online hat Nuxe auf der diesjährigen Expopharm 2018 in München besucht.

Warum kreiert Nuxe Parfums?

„Normalerweise kreiert ein Parfümeur zuerst das Parfum und anschließend entsteht die dazu passende Körperpflege", erklärt Martin Schardt, Geschäftsführer von Nuxe, am Expopharm-Stand. Allerdings sei es bei Nuxe bislang immer andersrum gelaufen. Denn: „Die Düfte der Pflegeserien waren so beliebt, dass hieraus Parfums entstanden." Nach Ansicht von Nuxe durchaus ein Vorteil für kosmetikorientierte Apotheken: „Für die Apotheker sind die beiden neuen Fine Fragrances eine Chance, sich mit hochwertigen Düften zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis von Wettbewerbern abzugrenzen und eine neue Klientel in die Apotheke zu locken," sagt Schardt.

Kosmetikmarkt stark umkämpft

Bleibt abzuwarten, ob diese Rechnung aufgeht. Denn in der Tat ist es so, dass Kunden zwar die fachliche Beratung – auch bei kosmetischen Fragen – in der Apotheke durchaus schätzen, jedoch die meisten dann letztlich doch ihre Kosmetik-Euros in Drogerien liegen lassen. Diesem Phänomen ist Nuxe im vergangenen Jahr in einem gemeinschaftlichen Projekt mit der Fachhochschule Pforzheim nachgegangen. Herauskam, dass Apotheken im Kosmetiksegment tatsächlich nur einen überschaubaren Marktanteil von 11 Prozent haben. Den Löwenanteil der Kosmetikkunden greifen Drogerien und Parfümerien ab. Sie teilen das Gros des Kosmetikmarktes unter sich auf. 90 Prozent der befragten Kunden kaufen ihre Kosmetik in der Drogerie und nur 33 Prozent in Apotheken. Auch scheint die Apotheke nicht das Pflaster für jede Art von Kosmetikkäufen zu sein: Die Auswertung ergab, dass rund ein Drittel der befragten Kunden ihre Gesichtscreme in der Apotheke kauft, immerhin ein Viertel auch ihre Körpercreme – genau so viele wie Sonnenprodukte. Vielleicht gelingt es jedoch – nicht zuletzt mit einer weiteren Betonung durch Düfte – die Apotheke auch als kompetenter Ansprechpartner bei Kosmetikprodukten zu etablieren.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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