ADG auf der Expopharm

„Wir wollen mit der App die Kundenbindung fördern“

München - 15.10.2018, 09:00 Uhr

Vorbestell-Apps für die Apotheke liegen im Trend, das Angebot wird immer größer – dabei ist eine einheitliche App für alle Apotheken ein Ziel. (s / Foto: Schelbert)

Vorbestell-Apps für die Apotheke liegen im Trend, das Angebot wird immer größer – dabei ist eine einheitliche App für alle Apotheken ein Ziel. (s / Foto: Schelbert)


„Der Kunde erwartet heute die gleiche Convenience von der Apotheke, wie er sie im Online-Handel erlebt“, sagt Roland Schwientek von ADG. Unkompliziert soll es sein, schnell muss es gehen und aus Sicht des Kunden überflüssige oder zusätzliche Wege bei der Bestellung oder Abholung von Arzneimitteln sparen. ADG will genau dies mit der „Deine Apotheke“-App realisieren. Worin liegt der Vorteil für die Apotheke? Und was macht „Deine Apotheke“ besser als Whatsapp?

Dass der Mensch zur Bequemlichkeit neigt, lässt sich sicher nicht abstreiten. Würden wir grundsätzlich den aufwendigeren Weg bevorzugen, hätte beispielsweise Paypal das Leben schwer. Doch: Es ist nun einmal äußerst bequem, statt bei jeder Internet-Bestellung die lange Kreditkartennummer einzugeben, als Bezahloption einfach nur „Paypal“ zu wählen. „Der Kunde erwartet heute die gleiche Convenience von der Apotheke, wie er sie im Online-Handel erlebt“, erklärt Roland Schwientek, Leiter des Produktmanagements bei ADG. Dass die Apotheke nun so gar nichts für diese „Convenience“ der Kunden tut, braucht sie sich sicherlich nicht vorwerfen lassen. Welcher andere Dienstleister liefert die bestellten Produkte meist noch am gleichen Tag kostenfrei direkt vor die Haustüre?

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Apotheke muss so bequem wie Amazon sein

Dennoch ist das nach Ansicht von ADG heute nicht genug, denn nicht nur der Warenerhalt muss für den Kunden einfach sein. Bereits die Bestellung sollte mit einem simplen Klick funktionieren: „Der Endverbrauchers stellt heutzutage an eine Apotheke keine anderen Erwartungen als an Amazon“, erklärt Schwientek die Ansprüche des Apothekenkunden beim Rundgang Digitalisierung auf der Expopharm in München. Der Kunde brauche eine Bestell-Lösung, die einfach sei und mit wenigen Schritten funktioniere. Als Softwareentwickler für Apotheken hätte ADG wohl den Job verfehlt, würde man seinen Kunden, den Apotheken, zu solchen Digitalisierungsoptionen drängen – und hätte keine solche „einfache Bestell-Lösung“ in der Tasche.

App bindet Kunden an Apotheke

Mit „Deine Apotheke“ hat ADG eine App entwickelt, die Apothekenkunden nach eigener Aussage genau diese Möglichkeiten offenbart. Die App ist kostenlos – meist nicht ganz belanglos für die Nutzer – und läuft sowohl mit IPhone als auch Android-Betriebssystemen. Seit rund einem Jahr im Markt, etabliert sie sich laut ADG zunehmend. Wie funktioniert die Bestellung nun? Der Kunde hat in der App die Möglichkeit auszuwählen: Möchte er ein Foto des Rezeptes oder einen Packshot des Arzneimittels oder eine Bestellung per Freitext an die Apotheke übermitteln? Bei Unklarheiten kann die Apotheke mit dem Kunden jederzeit chatten oder ihm mitteilen, ob das Arzneimittel vorrätig ist beziehungsweise ab wann es zur Abholung bereit liegt.

Macht die Digitalisierung den Kundenkontakt überflüssig?

Rein theoretisch bietet ADG sogar die Möglichkeit, so ein Kommissionierautomat in der Apotheke vorhanden ist, die App-Bestellung direkt vom Kommissionierer in einen Abholautomaten auszulagern und dem Kunden schlicht seine Abholnummer zu chatten. Bei Fotobestellung von rezeptpflichtigen Arzneimitteln steht dieser bequemen Lösung klar im Wege, dass das Originalrezept vor Arzneimittelabgabe in der Apotheke vorliegen muss. ADG: „Wir zeigen nur, was technisch bereits alles möglich ist“.

Und der Vorteil für die Apotheken? Der Kunde pflegt eine Apotheke – oder den Filialverbund – in die App ein, was den Kunden möglichst an seine gewählte Stammapotheke binden soll.

Datenschutz des Patienten hat Priorität

Manche Kunden nutzen Whatsapp als Bestellmöglichkeit. Doch der Messenger-Dienst ist hinsichtlich der Wahrung des Datenschutzes zumindest kritisch zu sehen. ADG sieht sich beim Datenschutz auf der sicheren Seite – die Daten der App unterliegen den strengen Datenschutzbestimmungen Deutschlands und verbleiben auch im Hoheitsgebiet der Bundesrepublik. Allerdings: Jeder kennt Whatsapp, wohingegen „Deine Apotheke“ wohl relativ wenig verbreitet ist. Wie erfährt der Kunde von der ADG-App? Auch daran hat der Software-Anbieter gedacht, denn auf jedem Kasssenbon wir ein dezenter Hinweis gedruckt. Und damit selbst die App-Installierung maximal einfach wird, hilft ein QR-Code beim Download der App.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Das wichtigste Vergessen...

von Felix Maertin am 15.10.2018 um 20:46 Uhr

Die Bedinung erfolgt aus der WaWi heraus!
Ein fotografiertes Rezept wird direkt ausgelesen, bearbeitet und hinterlegt. Einfacher geht es wirklich nicht und ist endlich mal keine Insellösung, sondern fast zu Ende gedacht. Kommt eine Bezahllösung dazu, wird sich die Konkurenz umschauen...

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