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Test nur mit Vor-Ort-Apotheken
Laut Steimle soll das Projekt vier Monate lang getestet werden. Wenn alle Apotheken in dem Postleitzahlengebiet mitmachen – es handelt sich um ein klassisches Open House-Vertragsverfahren – wären knapp zehn Apotheken beteiligt. Steimles Ziel ist es, die Erkenntnisse aus dem Versorgungsmodell zu evaluieren und „Berlin Hinweise zur Umsetzung des E-Rezeptes“ zu geben – also die gleichen Ziele, die sich auch die ABDA vorgenommen hat. Als Konkurrenz zu GERDA betrachtet er sein Konzept aber keinesfalls: „Wir liegen bei dem Thema zu weit zurück, als dass wir uns Grabenkämpfe leisten könnten. Das GERDA-Projekt verfolgen und unterstützen wir ausdrücklich.“
Und noch eine klare Ansage macht Steimle, der übrigens selbst Apotheker ist: „Die lokale Versorgungsstruktur hat deutliche Vorteile gegenüber dem Versandhandel. Deswegen werden wir das E-Rezept in Hamburg auch ausschließlich mit den Vor-Ort-Apotheken testen. Da spielt kein Versandhändler mit. Die Apotheke vor Ort ist für uns der funktionierende Vertriebskanal. Auf den persönlichen Austausch wollen wir und unsere Versicherten nicht verzichten.“
Nächster Schritt: Medikationsplan
Aber damit noch nicht genug, die TK plant noch einen weiteren Coup. Laut Steimle soll es für TK-Versicherte als nächsten Schritt möglich sein, dass auch der Medikationsplan, der derzeit nur in Papierform ausgegeben wird, elektronisch von Ärzten, Apothekern und Kliniken abgerufen werden kann. Dazu soll laut Steimle ebenfalls der auf dem Medikationsplan aufgebrachte QR-Code genutzt werden. Steimles Ziel in dieser Angelegenheit: „Wir wollen die Interoperabilität zwischen den Heilberuflern elektronisch herstellen.“
Die „Digitalkonferenz“ wurde am heutigen Freitag zum ersten Mal von der Kammer Niedersachsen veranstaltet. Neben der Rede von Steimle gab es mehrere Vorträge zum Thema „Digitalisierung im Gesundheitswesen – Fokus Patient“. Nach einem Grußwort von Claudia Schröder, Abteilungsleiterin im niedersächsischen Gesundheitsministerium, folgte ein Vortrag von Matthias Horx, Trend- und Zukunftsforscher aus Berlin. Hans Erik Henriksen, Chef von „Healthcare Denmark“, stellte das elektronische Gesundheitsportal für Dänemarks Patienten vor. Außerdem gab Stefan Muhle, Staatssekretär für Digitales im niedersächsischen Wirtschaftsministerium, einen Überblick über die Bemühungen der Landesregierung in Sachen Digitalisierung.
1 Kommentar
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von UWE GUNDERMANN am 19.10.2018 um 20:19 Uhr
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