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Politischer Domino-Effekt
Streit ums Arzneimittel-Dispensierrecht köchelt weiter
Laumann: Arzneimittel gehören in Apothekerhand
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) erklärte dagegen am vergangenen Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, dass Hausärzte keine Arzneimittel ausgeben sollten. „Wir brauchen die Apotheke vor Ort, genauso wie wir den Hausarzt vor Ort benötigen“, sagte er. Beide Professionen sollten nicht gegen-, sondern miteinander arbeiten. „Für mich steht aber fest: Arzneimittel sind Waren besonderer Art und gehören in die Hand des Apothekers!“, betonte Laumann.
Verbraucherschützer: Rechtliche Vorgaben würden Arztpraxen überfordern
Auch Verbraucherschützer lehnen den Vorschlag der Hausärzte ab. „Der Vorschlag mag zwar praktisch klingen, ist aber in der Praxis kaum zu verwirklichen", sagte der Gesundheitsexperte der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv), Kai Vogel zur NOZ. Die sehr hohen rechtlichen Vorgaben für Apotheken aus Gründen der Arzneimittelsicherheit würden Arztpraxen überfordern. Wie auch Laumann warnte Vogel vor einem Konkurrenzkampf zwischen den Disziplinen: „Es wäre viel mehr im Sinne der Patienten, wenn Ärzte und Apotheker ihre Zusammenarbeit stärken würden, statt gegeneinander zu arbeiten."
Wie geht es im Versandhandelskonflikt weiter?
Auch die ABDA wünscht sich klar ein Mit- statt ein Gegeneinander, bei klarer Abtrennung der Kompetenzen. So erklärte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt in seiner Stellungnahme am vergangenen Freitag: „Ärzte können Apotheker so wenig ersetzen, wie Apotheker Ärzte ersetzen können. Kompetenzgerangel und der Rückfall in alte Revierkonflikte behindern uns bei dieser Aufgabe nur.“
Die ABDA war bisher beim Thema Impfen in der Apotheke zurückhaltend gewesen. Gerade weil die Standesvertretung – wie man sieht nicht zu Unrecht – befürchtete, die Ärzte würden im Gegenzug das Dispensierrecht fordern. Um das Rx-Versandverbot ist es dagegen in den vergangenen Tagen ruhiger geworden. Spahn, der eigentlich zum Apothekertag eine klare Aussage zum Versandhandelskonflikt versprochen hatte, kündigte in München an, sich in den kommenden sechs Monaten um den Arzneimittelsektor kümmern zu wollen.
4 Kommentare
Vermeintliche Berufserweiterung
von Reinhard Rodiger am 22.10.2018 um 22:23 Uhr
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Erstmal Schluss jetzt mit dem paramedizinischen Gedöns!
von Wolfgang Müller am 22.10.2018 um 16:28 Uhr
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Lauterbach
von Conny am 22.10.2018 um 14:45 Uhr
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AW: ABDA
von Dr Schweikert-Wehner am 22.10.2018 um 18:47 Uhr
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