Stiftung Warentest misst den Blutdruck

Handhabung vor Messgenauigkeit?

Stuttgart - 24.10.2018, 16:30 Uhr

Blutdruckmessgeräte bei Stiftung Warentest: Einfach zu bedienen, aber nur Note Drei bei der Messgenauigkeit. (m / Foto: Chris / stock.adobe.com)

Blutdruckmessgeräte bei Stiftung Warentest: Einfach zu bedienen, aber nur Note Drei bei der Messgenauigkeit. (m / Foto: Chris / stock.adobe.com)


Bereits 2016 hatte sich Stiftung Warentest Blutdruckmessgeräten gewidmet – offenbar war es 2018 Zeit für ein Update: Allerdings punkten die neu geprüften Blutdruckmessgeräte weniger bei der Messgenauigkeit und mehr bei der Handhabung. Was empfiehlt Warentest letztlich?

Bei 16 Frauen und 16 Männern hat Stiftung Warentest den Blutdruck gemessen. Dabei kamen insgesamt sechs Handgelenk- und acht Oberarmmessgeräte zum Einsatz. Die Probanden mussten wohl etwas Zeit mitbringen, denn sie bekamen mit jedem Gerät sechsmal den Blutdruck überprüft. Wie gut und zuverlässig die einzelnen Geräte messen, sprich die Messgenauigkeit und Wiederholgenauigkeit, checkten die Verbraucherschützer an einem Simulator jeweils zehnmal, bei vorgegebenen Blutdruckwerten von 120/80,140/90 und 180/110. Bei der Messgenauigkeit hapert es bei den Prüfgeräten offenbar ziemlich.

Messgenauigkeit: maximal „befriedigend“

So schafften alle Geräte hinsichtlich ihrer Messgenauigkeit maximal die Bewertung „befriedigend“. Allerdings scheinen die Hersteller der einzelnen Messgeräte großen Wert auf die Bedienbarkeit und eine gute Handhabung zu legen. In diesem Punkt kommt Stiftung Warentest bei 13 von 14 Geräten zu einem „sehr gut“.

Testsieger bei Handgelenksmessgeräten

Gerade das teuerste unter den Handgelenksmessgeräten, Omron RS6 für 53 Euro, überzeugt die Warentester in diesem Punkt nicht – auch wenn es unter den Handgelenksmessgeräten am Schluss immer noch am besten abschneidet: Das geräuschlose Messgerät, bei dem Sensoren zeigen, ob der Patient korrekt auf Herzhöhe misst, ist mit der Gesamtnote „befriedigend“ der Sieger unter den Blutdruckmessgeräten für das Handgelenk.

Lieber bei den Testsiegern von 2016 bleiben …

Auf dem ersten Platz bei den Oberarmmessgeräten landet Braun ExactFit5. Stiftung Warentest attestiert „knapp gut", das beste Gesamturteil innerhalb der ganzen Testreihe. Braun liefert bei ExactFit 5 direkt zwei Manschetten mit, so dass sowohl Menschen mit schlankeren als auch mit etwas kräftigeren Armen ihren Blutdruck möglichst exakt messen können.

Die Messgenauigkeit der Blutdruckmessgeräte fließt gemeinsam mit der Wiederholgenauigkeit zu 60 Prozent in das Gesamturteil der Warentester ein. Die Handhabung (unter anderem Gebrauchsanleitung, Batterielaufzeit, Anzeige, Bedienelemente) werteten sie mit 30 Prozent und die Störanfälligkeit (Genauigkeit bei fehlerhafter Bedienung, Falltest) berücksichtigten sie mit 10 Prozent.

Mehr zum Thema

Antihypertensiva: empfehlenswert

Warentest checkt Blutdrucksenker

Wer waren die Testsieger 2016?

Richtig überzeugt scheint Stiftung Warentest nicht zu sein von den neu getesteten Blutdruckmessgeräten. Vielleicht haben sie aus diesem Grund auch die Testsieger der Untersuchung von 2016 nochmals nach ihren neuen Kriterien überprüft. Ihr Fazit: „Drei Geräte von damals toppen alle neu geprüften“, schreiben die Warentester. So sind laut Stiftung Warentest das Handgelenkmessgerät Omron RS2 „genau und robust“ und Boso Medistar „gut und günstig“. Boso Medicus X ist als „Eintaste-Gerät nach wie vor das beste Oberarmmessgerät“.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.