ARD „W wie Wissen“

TV-Tipp: Gefälschte Medikamente in Entwicklungsländern

Stuttgart / Tübingen - 26.10.2018, 17:25 Uhr

Echt oder gefälscht? (Foto: s/ mariesacha / stock.adobe.com)

Echt oder gefälscht? (Foto: s/ mariesacha / stock.adobe.com)


Die WHO schätzt, dass in Entwicklungsländern etwa jedes zehnte Arzneimittel gefälscht ist und durch minderwertige Arzneimittel 140.000 Menschen jährlich sterben. Apotheker der Universität Tübingen und in Kamerun wollen dies ändern. Die ARD hat sich das Projekt einmal angeschaut und stellt es in „W wie Wissen“ am 27. Oktober 2018 vor.

„Es ist ein Geschäft mit dem Tod: Der Handel mit mangelhaften Medikamenten", so teasert das ARD-Magazin „W wie Wissen" seinen Beitrag „Gefälschte Medikamente in Entwicklungsländern" am Samstag, den 27. Oktober 2018, an. Das klingt dramatisch, was es laut Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) tatsächlich ist. Diese schätzt, dass in Entwicklungsländern im Schnitt jedes zehnte Arzneimittel gefälscht ist und dass durch minderwertige Arzneimittel 140.000 Menschen pro Jahr sterben. Besonders betroffen sei der afrikanische Kontinent, vor allem auch Kamerun. Jedoch gibt es aktuell kaum Daten, wie groß das Problem tatsächlich ist.

Ein deutsch-afrikanisches Forschungsprojekt will das ändern: Forscher des pharmazeutischen Instituts der Universität Tübingen haben mit Kollegen aus Kamerun, der Demokratischen Republik Kongo und Togo ein großflächiges Projekt gestartet – „W wie Wissen“ stellt dieses am Samstag vor.

Die Kooperation untersucht Arzneimittel aus afrikanischen Apotheken und Kliniken, aber auch vom Schwarzmarkt. Die Wissenschaftler wollen sich ein Bild der aktuellen Situation in den Ländern machen und letztendlich Maßnahmen entwickeln, um das Problem in den Griff zu bekommen. Rund 300 Medikamente haben sie bislang gesammelt und im Labor in Tübingen untersucht, unter anderem entlarvten sie als Antibiotika deklarierte Präparate, die jedoch Paracetamol enthielten.

Minderwertige Arzneimittel vom Schwarzmarkt günstiger

Auch wenn der Arzneimittelverkauf auf Straßenmärkten verboten ist, so ist es laut den Wissenschaftlern für die arme Bevölkerung oft die einzige Möglichkeit, an Arzneimittel zu kommen, da sie illegal meist günstiger zu erwerben sind als in regulären Apotheken. Fatal ist dies jedoch bei Arzneimitteln, die Infektionen kurieren sollen, wie Antibiotika oder Präparate gegen Malaria.

Wer die Sendung am Samstag verpasst, hat die Gelegenheit, den Beitrag in der ARD-Mediathek zu schauen oder eine englischsprachige Version auf Youtube.


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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