Interview mit dem pharmaSuisse-Präsidenten

Apotheken wollen zu digitalen Gesundheits-Coaches werden

Remagen / Schweiz - 30.10.2018, 12:45 Uhr

Die schweizerischen Apotheken seien „ready“ für das elektronische Patientendossier, findet Fabian Vaucher, Präsident von Pharmasuisse. (c / Foto: ZVG)

Die schweizerischen Apotheken seien „ready“ für das elektronische Patientendossier, findet Fabian Vaucher, Präsident von Pharmasuisse. (c / Foto: ZVG)


Wie steht es mit der Digitalisierung der Apotheken in der Schweiz? In einem Interview mit dem Fachmagazin für Business IT „Netzwoche“ gibt der Präsident des Schweizerischen Apothekerverbandes Fabian Vaucher einen Einblick. Die Kollegen im Alpenland verfolgen ehrgeizige Ziele.

In einem Interview mit dem Schweizer Fachmagazin für Business IT „Netzwoche“ beschreibt Fabian Vaucher, Präsident von pharmaSuisse, wo die digitalen Herausforderungen der Branche heute liegen und wie er die Digitalisierung im Gesundheitswesen in der Schweiz vorantreiben will. Die Apotheke sei eine der ersten ambulanten Leistungserbringer gewesen, die EDV-Systeme einführten, betont Vaucher eingangs des Interviews. Mit der Automatisierung von Bestell- und Abrechnungsprozessen und der Optimierung der Lagerbewirtschaftung sei man insgesamt schon relativ lange digital unterwegs. „Ohne IT geht in einer Apotheke nichts“, beschreibt er den aktuellen Status quo.

Mehr zum Thema

Digitalisierung in der ambulanten Versorgung

Die Ärzte sind auf einem guten Weg

Hausärzte treten oft auf die Bremse

Doch nun gelte es, die Primär-Systeme „für den interprofessionellen Austausch fit zu machen“. Mit Versicherungen, Grossisten und Logistikern sei dies einfach gewesen, weil man es dort mit „technologiegetriebenen Fachleuten“ zu tun gehabt habe. Bei Hausärzten, Spitälern und der Pflege seien die Voraussetzungen aber sehr unterschiedlich. „Die Hausärzte kommen mit auf die digitale Reise, wenn sie einen Nutzen erleben“, ist Vaucher überzeugt. Das bedeute entweder, mehr Effizienz bei gleichem Einkommen oder zusätzliches Einkommen durch neue Geschäftsmodelle. Werde der Arzt weiterhin nur über den Patientenkontakt entschädigt, so würde sich „die Bremse kaum lösen“. Nach seiner Vorstellung muss der Arzt der „Qualitätsgarant für den Gesamtprozess“ bleiben und dafür ein Coaching-Entgelt pro Patient erhalten, und zwar auch dann, wenn er an einen Apotheker delegiert.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.