Universität München

Wo ist die Münchner W3-Professur für Klinische Pharmazie?

Stuttgart - 31.10.2018, 07:00 Uhr

Und wo ist die klinische Pharmazie in München? Die fehlt nicht nur auf dem Lageplan. (Foto: DAZ.online)

Und wo ist die klinische Pharmazie in München? Die fehlt nicht nur auf dem Lageplan. (Foto: DAZ.online)


War der Berufungsausschuss qualifiziert, einen Bewerber auszuwählen?

Dann wurde eine Katalog mit Fragen formuliert, die die Antragsteller vom Kammervorstand gerne geklärt wüssten. Dieser solle die erforderlichen Informationen bei den zuständigen Stellen einholen, heißt es. 

Die Delegierten wollen unter anderem Folgendes wissen:

  • Wer sind die Mitglieder des Berufungsausschusses?
  • Wie viele Kandidaten haben sich für den Lehrstuhl beworben?
  • Ist es richtig, dass alle Bewerber für ungenügend qualifiziert erachtet wurden?
  • Auf wessen Initiative hin geschah dies?
  • Wurde der Lehrstuhl tatsächlich dem Department für organische Chemie zugeschlagen?
  • Ist in diesem Fall zwischenzeitlich eine Besetzung mit einem Chemiker erfolgt?

Darüber hinaus gibt es weitere Fragen zur Schaffung des Lehrstuhls sowie zur Qualitätssicherung und Transparenz des Berufungsverfahrens, zum Beispiel nach welchen Kriterien die Qualifikation der Bewerber beurteilt wurde oder, ob man einen renommierten Professor für Klinische Pharmazie für den Bewertungsprozess konsultiert habe. Eine weitere Frage bezieht sich darauf, dass Professoren des Departments Pharmazie, sofern sie überhaupt Apotheker sind, in der Regel nur im praktischen Jahr Patientenkontakt haben, Chemiker auf fachlicher Ebene jedoch gar nicht und was man getan habe, diese schlechten Voraussetzungen für die Beurteilung eines Klinischen (mithin patientenorientierten) Pharmazeuten auszugleichen.

Der Antrag ging sämtlichen Delegierten zu

Die Antworten auf diese Fragen sollen laut Antrag der Delegiertenversammlung in schriftlicher Form vorgelegt werden, außerdem möchte der Antragsteller, dass der Fragenkatalog dem Berufungsausschuss sowie zur Kenntnisnahme dem Präsidenten der LMU und dem zuständigen Staatsministerium vorgelegt wird. Unterzeichnet ist der Antrag von Dr. Markus Zieglmeier, Apotheker am Städtischen Krankenhaus München-Bogenhausen. Dem Vernehmen nach steht aber eine ganze Reihe von Kollegen dahinter, er soll in Absprache erstellt worden sein, heißt es aus Delegiertenkreisen.

Der Antrag ging sämtlichen Delegierten dieser Tage zu. Bei der Kammerversammlung in München am 20. November wird er diskutiert werden. Mit Spannung darf man wohl vor allem erwarten, was Professor Franz Bracher, Lehrstuhlinhaber am Department Pharmazie sowie Mitglied der Kammerversammlung, zu dem Thema zu sagen hat, zum Beispiel, ob er selbst Mitglied des fraglichen Berufungsausschusses war.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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