Sehr geehrte Frau Dr. Zündorf, sehr geehrte Professoren Fürst und Steinhilber,
vielen Dank für Ihre prompte Reaktion auf die Berichterstattung zu meinem Antrag an die Delegiertenversammlung der BLAK, auf die ich stellvertretend für die Kollegen, die meinen Vorstoß unterstützen, antworten möchte. Lassen Sie mich an Ihren letzten Satz anknüpfen, in dem Sie sich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Universität und Berufsstand wünschen. Vertrauen kann man nicht einfach einfordern, wenn man glaubwürdig bleiben will. Vertrauen muss man rechtfertigen und Vertrauen kann man auch verspielen.
Dass Sie Ihren Antwortbrief mit einem Plädoyer für die Existenzberechtigung der anderen vier pharmazeutischen Fächer beginnen, finde ich interessant, denn diese Existenzberechtigung wurde von den Vertretern der Klinischen Pharmazie nie infrage gestellt. Ich werde das zu einem späteren Zeitpunkt der gerade erst beginnenden Diskussion sicher aufgreifen. Umgekehrt aber ist das sehr wohl der Fall. Gerade an der LMU in München, insbesondere von den Vertretern der pharmazeutischen Chemie, hören die Studenten bei jeder halbwegs passenden Gelegenheit, dass Klinische Pharmazie kein Mensch brauche, dass sie ausschließlich in den dritten Ausbildungsabschnitt gehöre und dass sie auch kein wissenschaftliches Fach sei, sondern lediglich die praktische Umsetzung dessen, was die Studenten im Hauptstudium lernen würden. Jeder Absolvent der Pharmazie in München, der nicht mehr Gefahr läuft, den betreffenden Hochschullehrern noch in einer Prüfung zu begegnen, wird Ihnen das bestätigen können, ebenso vermutlich Herr Fürst, der sich ja in München habilitiert hat. Dass diesen Worten, die wir nun seit fast zwanzig Jahren hören, mit der Nichtbesetzung des W3-Lehrstuhls offenbar Taten gefolgt sind, ist für uns wenig überraschend. Selbstverständlich kann es sein, dass der Ablauf so war, wie Sie das geschildert haben, und dass die Nichtbesetzung des Lehrstuhls eine für alle Beteiligten peinliche Panne war. Angesichts dessen, was wir über den Umgang mit diesem Fach an der LMU (und auch einigen anderen Universitäten) wissen, wäre es aber naiv, in dem von Ihnen geforderten blinden Vertrauen von einer solchen Eventualität auszugehen und die Sache einfach auf sich beruhen zu lassen.
2 Kommentare
Genauso
von David Becker am 06.11.2018 um 11:38 Uhr
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Mutig, stark, richtig!
von Dr. Sven Simons am 06.11.2018 um 8:04 Uhr
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