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Herbstkongress LAK BW
Osteoporoserisiko: Wie kann die Apotheke helfen?
Macht eine Ultraschallknochenmessung in der Apotheke Sinn? Wie können Apotheker Osteoporosekandidaten viel effektiver erkennen?Und was haben Benzodiazepine, Teppiche und Türschwellen gemeinsam? Auf kompetent-charmante Art erklärte Dr. Verena Stahl beim Herbstkongress der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg wichtiges und doch häufig versäumtes zur Osteoporose.
Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, die Knochenmasse ist reduziert, auch die Mikroarchitektur des Knochens ist verändert – so lautet die Definition der Osteoporose. Anschaulicher erklärte Dr. Verena Stahl ein solch verändertes Knochengerüst beim Herbstkongress der Landesapothekerkammer (LAK) Baden-Württemberg am vergangenen Wochenende in Heidelberg: „Die Mikroarchitektur eines osteoporotischen Knochens ist wie ein poröser Zwieback“. Und was vielleicht bei einem Zwieback noch als Qualitätskriterium der Frische gewertet wird – das knuspernde Geräusch beim Brechen –, will im Gegenteil dazu beim Knochen tatsächlich niemand hören.
Risikogruppe: sehr schlanke Mädchen mit veganer Ernährung
Nun gibt es bestimmte „Kandidaten“, die in besonderem Maße für die Entwicklung einer Osteoporose prädestiniert sind. Manche Risikofaktoren muss man einfach akzeptieren, wie eine genetische Disposition. Andere hingegen können Patienten durchaus selbst beeinflussen. So fördert Rauchen die Gefahr einer Osteoporose erheblich: Nicotinkonsum verdoppelt das Osteoporoserisiko. „Wenn Sie rauchen, hören Sie auf damit“, mahnt die Apothekerin und zitiert bei dieser prophylaktischen Maßnahme unisono die Meinung der Fachgesellschaft und die Empfehlungen der Leitlinien.
Auch das Gewicht leistet seinen Beitrag zum Schutz vor Osteoporose. Vor allem Patienten mit Untergewicht und einem Body Mass Index kleiner 20 kg/m2 sind gefährdet. Untergewicht sei vor allem bei jungen Patientinnen häufig ein Riesenthema. Verzichteten die Mädchen zusätzlich zu ihrer schlanken Linie auch noch aufgrund einer veganen Ernährung auf Milch und Milchprodukte sei dies in besonderem Maße kritisch. In jungen Jahren erfolgt der Aufbau der Knochenmasse. „Wenn wir als junge Mädchen nicht genügend Milch und Milchprodukte konsumieren, dann haben wir später ein Problem“. Man könne dieses Defizit in späteren Jahren nicht mehr aufholen. Ein erhöhtes Risiko können auch Spitzensportlerinnen haben – obwohl sie ihre Muskeln und Knochen durch Bewegung sicherlich ausreichend stimulieren. Hier können jedoch zu niedrige Östrogenspiegel die Knochengesundheit gefährden. Vor allem das Ausbleiben der Periode sollte als Warnsignal erkannt werden.
Viele Patienten wissen zwar vage um ihr Risiko für Osteoporose – sei es, dass die Eltern bereits Frakturen erlitten haben und genetische Prädisposition besteht, es an ausreichend Bewegung hapert oder die Ernährungsgewohnheiten suboptimal sind. Sie ändern aber nichts in ihrem Verhalten. Zu ungreifbar scheint die Gefahr. Hier ist nach Ansicht Stahls auch die Apotheke gefordert: „Wir müssen den Kunden ihr Osteoporoserisiko schwarz auf weiß vor Augen führen“, sagt Verena Stahl. Aber wie?
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