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Mitgliederbefragung
Westfalen-Lippe: 63 Prozent der Apotheker sind unzufrieden mit der ABDA
Knapp zwei Drittel der Mitglieder der Apothekerkammer Westfalen-Lippe sind „eher“ oder sogar „sehr“ unzufrieden mit der Arbeit der ABDA. Das geht aus einer Mitgliederbefragung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe hervor, die Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening bei der Mitgliederversammlung am heutigen Mittwoch vorstellte. Overwiening präsentierte auch neue Apothekenzahlen aus ihrer Regionen – die wieder einmal ernüchternd ausfallen.
Das Institut für Handelsforschung in Köln (IfH) befragte im September und Oktober dieses Jahres im Auftrag der AKWL mehr als 624 Mitglieder der Kammer. Es ging um die Frage, wie zufrieden die Mitglieder mit den jeweils genannten Institutionen sind. Mit der Arbeit der eigenen Kammer sind die Apotheker zufrieden: 75 Prozent gaben an, „absolut“, „sehr“ oder „eher“ zufrieden zu sein. Auch die Arbeit des Verbandes in der Region (AVWL) wird gut bewertet, wobei die Zufriedenheitswerte mit insgesamt 67 Prozent leicht unter denen der Kammer liegen. Die Arbeit der Gewerkschaften (z.B.. Adexa) bewerteten die Pharmazeuten ebenfalls durchweg gut: 65 Prozent ordneten sich dem zufriedenen Lager zu.
Unzufriedenheit mit ABDA und der Politik
Anders sieht es hingegen bei der Bewertung der ABDA, der Landes- und der Bundesregierung aus. Nur 3 Prozent der Befragten gaben an, absolut zufrieden mit der ABDA zu sein, insgesamt sind 37 Prozent dem zufriedenen Lager zuzuordnen. Aber: Ganze 28 Prozent gaben an, sehr unzufrieden zu sein, weitere 35 Prozent sind eher unzufrieden. Noch schlechter fallen die Werte für die Politik aus. Drei Viertel der Befragten sind unzufrieden mit der Arbeit der Landesregierung. Bei der Bundesregierung macht die Zahl der unzufriedenen Apotheker sogar ganze 83 Prozent aus.
Stimmung zwischen ABDA und AKWL angespannt
Die Umfrage belegt einmal mehr, dass die Stimmung zwischen den AKWL-Mitgliedern und der ABDA derzeit angespannt ist. Schon im Juni kritisierten die Delegierten den ABDA-Haushaltsentwurf heftig: Die entrichteten Mitgliedsbeiträge stünden in keinem ausgewogenen Verhältnis zu den dafür erbrachten Leistungen, so der Konsens der damaligen Diskussion. Es gab eine kurze Befragung zu dem Thema, bei der die Zufriedenheit der Delegierten abgefragt wurde. 52 Prozent der Delegierten in Westfalen-Lippe zeigten sich unzufrieden. Man sprach von einer „Beitrags-Leistungs-Differenz“.
Und auch bei der heutigen Kammerversammlung zeigte sich, dass es für die ABDA in Westfalen-Lippe einigen Erklärungsbedarf gibt. Friedemann Schmidt (ABDA-Präsident) besuchte die AKWL, stellte kurz die Organisationsweise der ABDA vor und sprach dann über die aktuelle politische Lage. Anschließend nahm sich die AKWL länger als eine Stunde dafür Zeit, dass die Delegierten Schmidt befragen konnten. An den Fragen merkte man deutlich, wie angespannt das Verhältnis derzeit ist: Die Apotheker kritisierten das Vorgehen beim Apothekertag, hinterfragten die politischen Aktivitäten der ABDA und wollten wissen, warum die Standesvertretung so „langsam“ in ihren Reaktionen ist.
2 Kommentare
ABDA
von Michael Zeimke am 29.11.2018 um 7:24 Uhr
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Und jetzt ... Rotation ...
von Christian Timme am 28.11.2018 um 22:26 Uhr
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