Pharmasparte läuft schlecht

Bayer streicht tausende Stellen in Deutschland

Berlin - 29.11.2018, 17:55 Uhr

Der Pharmakonzern Bayer hat Stellenstreichungen angekündigt, insgesamt sollen 12.000 Arbeitsplätze wegfallen, unter anderem weil es in der Pharmasparte nicht gut läuft derzeit. (Foto: Imago)

Der Pharmakonzern Bayer hat Stellenstreichungen angekündigt, insgesamt sollen 12.000 Arbeitsplätze wegfallen, unter anderem weil es in der Pharmasparte nicht gut läuft derzeit. (Foto: Imago)


Wenige Neuentwicklungen im Pharma-Bereich

Auch das Geschäft mit OTC-Präparaten läuft bei Bayer zurzeit deutlich schlechter als erhofft. Und im wichtigen Pharmageschäft hatte der Konzern zuletzt wenig erfolgversprechende Neuentwicklungen zu vermelden. All diese Probleme will der Konzern nun mit dem neuen Maßnahmenpaket angehen. Dafür ist der Konzern zu tiefen Einschnitten bereit. So soll das Geschäft mit Tiergesundheit verkauft werden. Zwar biete es große Wachstumschancen, doch wolle Bayer seine Investitionen auf die Kerngeschäfte Pharma, rezeptfreie Arzneimittel und Pflanzenschutz konzentrieren. Auch der 60-prozentige Anteil an dem deutschen Chemiestandort-Dienstleister Currenta soll verkauft werden. Im Bereich der rezeptfreien Arzneimittel will sich Bayer von den erst vor wenigen Jahren teuer vom US-Konkurrenten Merck & Co übernommenen Bereichen Sonnenschutz mit der Marke Coppertone und Fußpflege mit der Marke Dr. Scholl's trennen.

Das wichtige Pharmageschäft soll neu ausgerichtet werden, um die Innovationskraft zu stärken. Dabei will der Leverkusener Konzern seine internen Forschungskapazitäten reduzieren und dafür die Investitionen in Gemeinschaftsprojekte mit Partnern und in externe Innovationen vergrößern. Rund 900 Arbeitsplätze in der Pharmaforschung sollen deswegen gestrichen werden.

Der größte Teil des angekündigten Stellenabbaus soll in der Pflanzenschutzsparte und Verwaltung erfolgen. Rund 4100 Stellen sollen im Zuge der Monsanto-Übernahme gestrichen werden, weitere 5500 bis 6000 Stellen in Konzern- und Querschnittsfunktionen, rund 1100 bei der Neuaufstellung im Bereich rezeptfreie Arzneimittel. Zusammen mit den erwarteten Synergien aus der Monsanto-Übernahme soll das Maßnahmenpaket ab 2022 jährlich Mittel in Höhe von 2,6 Milliarden Euro frei setzen.



bro / dpa
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.