Hepatitis C

Ärzte-Organisationen fechten Sovaldi-Patent erneut an

Berlin - 06.12.2018, 15:10 Uhr

Umstrittenes Sovaldi-Patent: Seit Jahren kämpfen gemeinnützige Organisationen für Sofosbuvir-Generika. ( r / Foto: Imago)

Umstrittenes Sovaldi-Patent: Seit Jahren kämpfen gemeinnützige Organisationen für Sofosbuvir-Generika. ( r / Foto: Imago)


Die Ärzte-Organisationen geben nicht auf: Der Patentschutz für das Hepatitis-C-Mittel Sovaldi® muss aus ihrer Sicht fallen. Im September hatte sich das Europäische Patentamt gegen Sofosbuvir-Generika in Europa entschieden. Dagegen legen Ärzte ohne Grenzen mit fünf weiteren Hilfsorganisationen nun Berufung ein.

Hochwirksam und hochpreisig: In Europa kostet ein zwölfwöchiger Behandlungszyklus mit dem Hepatitis-C-Medikament Sovaldi 43.000 Euro. In Ländern, wo Gileads Blockbuster keinen Patentschutz mehr hat, stehen Sofosbuvir-Generika für lediglich 52 bis 75 Euro zur Verfügung.

Patent schon vor Anmeldung umstritten

Medizinische Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen kämpfen seit Jahren dafür, dass es auch in Europa erschwingliche Sofosbuvir-Generika gibt. Einer aktuellen Meldung zufolge gehen Ärztevereinigungen nun erneut gegen das Patent vor. Und zwar legen die sechs Organisationen Ärzte ohne Grenzen, AIDES (Frankreich), Access to Medicines Ireland, Praksis (Griechenland) and Salud por Derecho (Spanien) Berufung gegen die jüngste Entscheidung des Europäischen Patentamts (EPA) ein.

Mitte September hatte das EPA nämlich entschieden, dass das Sovaldi-Patent in Europa vorerst erhalten bleiben darf. Im März 2017 hatten 33 zvilrechtlichen Organisationen aus 17 europäischen Ländern EPA Einspruch gegen die Patentschrift „Modifizierte fluorinierte Nukleosidanaloga“ (EP2604620) eingelegt. Das Sofosbuvir-Wirkstoffpatent wurde erstmals 2015 durch die Nicht-Regierungs-Organisation (NGO) Ärzte der Welt angefochten.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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