Änderung des Mehrwertsteuergesetzes

Amazon.com stellt Lieferungen in der Schweiz ein

München - 10.12.2018, 10:15 Uhr

In der Schweiz können Waren nicht mehr über das Portal Amazon.com bestellt werden. (Foto: Imago)

In der Schweiz können Waren nicht mehr über das Portal Amazon.com bestellt werden. (Foto: Imago)


Bestellungen über andere Länderportale möglich

Die Folgen für die Kunden dürften sich damit in Grenzen halten. Zwar weisen Branchenkenner darauf hin, dass das Angebot auf den europäischen Marktplätzen rund 25 Prozent geringer sei als auf der Amazon.com-Seite. Andererseits gehen sie davon aus, dass die Schweizer schon bisher nur vergleichsweise wenige Bestellungen über Amazon.com getätigt haben und überwiegend die europäischen Domains nutzen. „Ich verstehe die mediale Aufregung nicht ganz“, meint Patrik Kessler, Präsident vom Verband des Schweizer Versandhandels (VSV), in Vaterland. Schätzungen zufolge liegt der Umsatz von Amazon.com in der Schweiz bei etwa 65 Millionen Franken (58 Millionen Euro). Dagegen dürften die Umsätze, die von Schweizern über Amazon.de getätigt werden, rund zehn Mal höher sein.

Das neue Mehrwertsteuergesetz geht vor allem auf eine Initiative von Schweizer Online-Händlern zurück. Im Gegensatz zu ausländischen Versendern wie Amazon mussten sie bisher für ihre Onlinegeschäfte Mehrwertsteuer bezahlen und befanden sich daher gegenüber der ausländischen Konkurrenz im Nachteil. Mit der steuerlichen Änderung will die Schweizer Regierung dafür sorgen, dass große ausländische Händler mit den Schweizer Versandhändlern gleichgestellt werden.

Die neuen Steuerregelungen werden ab 1. Januar 2019 auch in Liechtenstein gelten, wie Vaterland berichtet.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Mega-Deal im Versender-Markt

Zur Rose übernimmt Medpex-Versandgeschäft

E-Commerce-Verbraucherstudie 2020 

Arzneimittelumsatz legt online zu

EHI-Studie zu Onlinehandel in Deutschland

DocMorris unter zehn umsatzstärksten Online-Shops

DocMorris und Zur Rose sehen sich für einen Einstieg von Amazon in den Markt gut gewappnet

Oberhänsli: Rx-Umsatz steigt über 5 Prozent

Interview Zur Rose-Chef Walter Oberhänsli

Was ist, wenn Amazon Zur Rose/DocMorris übernehmen will?

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.